Jepp, gehört wohl definitiv zu den Top-5 der letzten Generation.
EDIT
So, mittlerweile habe ich "God of War 2" beendet und kann nun ein erstes kleines Review zum Besten geben. Dieses enthält übrigens einige
SPOILER - ist also mit Vorsicht zu lesen.
Da ist es nun also...das Ende beginnt.
Nachdem man am Ende des ersten Teils den griechischen Kriegsgott Ares getötet, anschließend selbst zum neuen Gott des Krieges ernannt wurde und nun neben Göttern wie Poseidon, Athene & Co. seinen Platz im Olymp gefunden hat sollte Kratos´ Geschichte eigentlich erzählt sein...eigentlich.
Die Götter allerdings, können diese Blasphemie, einen sterblichen Krieger zum Gott zu berufen, nicht nachvollziehen und meiden Kratos, den Geist Spartas, wie der Teufel das Weihwasser. Unbeeindruckt von dieser Tatsache, wütet der neue Kriegsgott wiederum schrecklicher noch als sein Vorgänger Ares und führt vor allem das Herr der Spartaner von einer siegreichen Schlacht in die Nächste.
Beim Angriff der spartanischen Truppen auf Rhodos passiert es dann - Athene, Göttin der Mythologie und Tochter des Zeus, will der unbändigen Zerstörungswut Kratos´ Einhalt gebieten, erweckt hierfür den Koloss von Rhodos zum Leben und schickt diesen in die Schlacht um Kratos aufzuhalten. Kratos selbst erhält allerdings unerwartete Unterstützung vom Göttervater selbst, was sich im Nachhinein allerdings als schändlicher Verrat darstellt...Kratos wird seiner göttlichen Kräfte beraubt und wird wieder sterblich. Halbtot überlebt der Geist Spartas den Verrat und schwört blutige Rache. Hierzu bedarf es der Hilfe der Moiren, den Schicksalsgöttinnen, mit deren Hilfe Kratos das Rad der Zeit zurückdrehen und dem Verrat Zeus´ zuvor kommen möchte - ist man im ersten Teil "lediglich" gegen einen Gott angetreten, ist das Ziel im zweiten Teil nun der Herrscher des Olymps selbst - Göttervater Zeus.
Soviel zur Vorgeschichte von "God of War 2", dem Abschiedsgeschenk Sonys an die erfolgreiche Playstation 2...und ja – vorab darf ich kurz erwähnen, das man sich wohl kein schöneres Geschenk vorstellen kann.
Wie schon der erfolgreiche erste Teil, beginnt auch God of War 2 mit einem Paukenschlag, der bei vielen Genrekollegen locker zum Spielhöhepunkt reichen würde und „leise“ erahnen lässt was für eine Schlachtplatte den Spieler in den nächsten Stunden erwartet – dem bereits erwähnten Kampf gegen den Koloss von Rhodos. Ausgestattet mit den bekannten Chaosklingen, metzelt man sich also durch die verteidigenden Horden Rhodos´um kurz darauf zum ersten mal gegen das steinerne Ungetüm anzutreten. Bekannt vom Vorgänger vollführt Kratos über diverse Quicktime-Events haarsträubende Angriffsmuster und –wellen um der gigantischen Kreatur beizukommen. In mehreren Etappen tritt man immer wieder zum Kampf gegen den Koloss an um ihm am Ende dann den Rest von „innen heraus“ zu geben – beeindruckend gemacht.
Nach diesem „Einstieg“ beginnt dann Kratos´eigentliche Reise zum Tempel der Moiren bei dem man sich von den Tiefen des Hades über die beeindruckenden „Rösser der Zeit“ bis hin zur Webstuhlkammer, jenem Sagenträchtigen Ort an dem jedes einzelnen Schicksalsfaden gesponnen wird und an dem sich die Zeit zurückdrehen läßt, vorkämpft.
Unterwegs stehen wieder allerorten die bekannten Truhen aus dem ersten Teil herum die entweder rote Orbs (benötigt man um diverse Waffen und Magie aufzuleveln), grüne Orbs (stellen die Gesundheit wieder her), blaue Orbs (frischen den Magiehaushalt auf) oder goldenen Orbs, welche Kratos´ neue Titanenzornanzeige auffüllen, beherbergen. Ist der Titanenzorn aktiviert (L3+R3) richtet Kratos gleich doppelten Schaden an – hier sollte man also haushalten und sich diese machtvolle Waffe für entsprechend dicke Brocken aufheben. Gelegentlich finden sich in den Truhen auch Phönixfedern oder Gorgonenaugen. Sammelt man je fünf Stück davon, erhöht sich die Lebens –oder Magieleiste dauerhaft. Orbs aller Farben hinterlassen allerdings auch weiterhin gefallene Gegner – in der Zahl davon abhängig wie man diese zurück in den Hades schickt. Hat man genügend rote Orbs eingesammelt, sollte man entweder schleunigst seine Waffen (zu den Chaosklingen gesellen sich im späteren Spielverlauf noch andere Waffen) oder diverse Arten von Magie aufleveln (hiervon sind einige schon aus dem Vorgänger bekannt, man lernt während des Spiels allerdings auch neue Sprüche aus der Hexenküche dazu), denn kräftiges zuschlagen und zaubern ist im späteren Spielverlauf von entscheidender Bedeutung wenn es darum geht am Leben zu bleiben. Treten einem anfangs noch recht harmlose Einheiten entgegen die man höchstens als Kanonenfutter bezeichnen kann, sieht man sich nach einiger Zeit solchen illustren Gestalten wie Zyklopen, Minotauren, Cerberus-Hunden oder Medusen gegenüber. Zwischendurch gilt es dann immer wieder mal einen besonders dicken Brocken aus dem Weg zu räumen und so das ein oder andere besondere Item oder eine zusätzliche Waffe zu erbeuten.
So trifft man unter anderem auf den Barbarenkönig aus dem ersten Teil, entreißt Ikarus die sagenumwobenen Flügel um größere Abgründe schwebend überqueren zu können, nutzt das goldene Fleece um der Medusenkönigin Euryale beizukommen oder tritt gegen den unsichtbaren Perseus an. Mit einem ganz besonderen Item ist es diesmal sogar möglich die Zeit für einen kurzen Moment zu verlangsamen – hier erwarten den Spieler einige sehr nett konstruierte Einlagen. Als kleinen Running-Gag haben die Entwickler übrigens noch einem ganz besonderen Charakter aus dem ersten Teil einen Kurzauftritt gewährt…aber seht selbst

Während der Kämpfe gilt es dann immer wieder mal einige kleinere Rätsel oder Geschicklichkeitseinlagen zu absolvieren. Hier haben sich die Entwickler die Kritik am ersten Teil glücklicherweise zu Herzen genommen und es vermieden eine ähnliche Fruststelle wie die Klingentürme bei der Flucht aus dem Hades einzubauen. Zwar segnet man auch bei „God of War 2“ das ein oder andere Mal das zeitliche, dank massig Speichermöglichkeiten und fair eingestreuten Rücksetzpunkten kommt allerdings zu keiner Zeit wirklich Frust auf.
Neu hinzugekommen sind diverse Flugeinlagen die man auf dem Rücken des geflügelten Pegasus absolvieren muß – nicht sonderlich fordernd bilden sie doch aber eine gelungene Abwechslung zur sonstigen Metzelorgie per Pedes.
Auf der technischen Seite beeindruckt „God of War 2“ in jeglicher Hinsicht und gibt sich keinerlei Blöße. Zwar tritt gelegentliches Tearing auf aber bei der opulenten Grafik wird dem geneigten Spieler angesichts der Tatsache dass dieses Grafikbrett tatsächlich auf der PS2 läuft, trotzdem das ein oder andere Mal die Kinnlade runterklappen. Spätestens beim Anblick des Titanen Atlas der die Weltkugel auf dem Rücken trägt oder der Kraxeleinlage auf dem Rücken der „Rösser der Zeit“ staunt man nur noch ungläubig und zollt den Entwicklern Respekt für ihr technisches Können. Der Soundtrack, eine Mischung aus neuen Arrangements und dem OST des ersten Spiels, passt ebenfalls wunderbar zum Geschehen. Kraftvolle Bläßer, Chorgesang und eindrucksvolle Streicher passen sich dynamisch ans Spielgeschehen an und peitschen den Spieler in jeder Situation weiter voran. Die qualitativ hochwertige deutsche Sprachausgabe zeugt ebenfalls von der hohen Qualität und Professionalität mit der an dem Titel gearbeitet wurde.
Am Spielgeschehen selbst wurde glücklicherweise nur poliert und kein Totalumbau vorgenommen. Wie gehabt spielt sich das Action-Adventure unglaublich flüssig, Moves gehen wunderbar einfach von der Hand (schon nach kurzer Zeit legt man Kombos jenseits von gut und böse hin) und allgemein wirkt das ganze Spiel einfach nur rund und unglaublich durchgestylt. Zartbesaitete Naturen sollten übrigens gewarnt sein – Kratos´ zweiter Rachefeldzug hat in Sachen Brutalität noch einmal kräftig zugelegt - da krachen die Knochen, Gliedmaßen fliegen im Sekundentakt durch die Luft und der rote Lebenssaft fließt in Strömen.
Ich kann das Spiel nur jedem der eine PS2 sein Eigen nennt ans Herz legen – hier wird man (je nach Schwierigkeitsgrad) für rund elf Stunden bestens unterhalten, bekommt das wohl beeindruckendste PS2-Werk überhaupt zu Gesicht und hat dank diversem freispielbaren Content sicherlich auch Lust das Spiel mehr als einmal durchzuzocken. Empfehlen kann ich übrigens die Special Edition – diese kostet lediglich einige Euro mehr, kommt dafür aber in einer schicken Pappbox samt Bonus-DVD auf der massig Extras zum Spiel enthalten sind.
Es ist ganz einfach eines dieser wenigen Spiele bei denen selbst einige Superlative noch untertrieben wirken ^^
10/10.