Ich spiele immer noch I am Setsuna und bin auch schon relativ weit. Leider muss ich sagen, dass das Spiel einige gravierende Fehler beim Gameplay macht, das ich höchstens bei jRPGs aus den frühen 90ern tollerieren würde. Allen voran das schreckliche Balancing des Schwierigkeitsgrad, das mir glaub ich in der Form wirklich noch nie bei so einem Spiel untergekommen ist. Normale Kämpfe sind über weite Strecken des Spiels extrem einfach, Bosskämpfe dagegen teils recht fordernd. Jetzt, im fortgeschrittenen Spielverlauf ist der Schwierigkeitsgrad sprunghaft angestiegen. Da ich während des Spielens an einer geeigneten Stelle ca. 2 bis 3 Std. nur aufgelevelt habe, war ich auch bisher immer etwas überlevelt (was ja bei einem jRPG auch der Grund ist, wieso man sowas macht

). Jetzt plötzlich auf einmal, werden sogar normale Kämpfe knifflig und gegen einen aktuellen Boss habe ich so gut wie überhaupt keine Chance (zieht mit einem Angriff fast oder sogar die kompletten HP meiner Kämpfer ab). Entweder passen sich die Bossgegner an das Level der eigenen Party an oder ich habe keine Ahnung wie man unter normalen Umständen so einen Kampf gewinnen soll. Geeignette Stellen zum Aufleveln gibt es auch kaum. Aber vielleicht bin ich auch nur zu doof für das Spiel.
Ansonsten gibt es auch andere Seltsamkeiten, die mich an dem Spiel stören. Obwohl von den Machern behauptet wurde, man hätte sich alte jRPGs zum Vorbild genommen, im speziellen u.a. Chrono Trigger (das rein von der Story her aber irgendwie gar nix mit I am Setsuna zu tun hat), und man bewusst ein "klassisches" jRPG machen wollte, fehlen mir einige Dinge, die eben klassische Nippon-Rollenspiele ausmachen. So gibt es in den Dörfern keine Gaststätten, in denen man HP uns MP wieder einfach so auffüllen kann. Stattdessen geschieht dies nur bei einem Level-Aufstieg oder wenn man Heilgegenstände gegen teures Geld kauft und diese benutzt. Wobei man Geld nur durch den Verkauf von Dingen erhält, die man von besiegten Monstern bekommt. Einmal gekaufte Waffen können auch nicht mehr verkauft werden, die bleiben dann einfach im Inventar.
Von einem Studo, das von SquareEnix speziell für klassische jRPGs gegründet wurde, erwarte ich auf jeden Fall deutlich mehr als das, was mit I am Setsuna abgeliefert wurde. Beim nächsten Mal sollte man sich vielleicht mehr auf den Inhalt bzw. Gameplay konzentriern anstatt auf "künstlerisch wertvolle" Oberflächlichkeiten wie Grafik und Musikuntermalung. Muss gestehen, bin ein bisschen sauer, da aus dem Spiel wirklich was richtig tolles hätte werden können, aber scheinbar versucht man sich heutzutage immer selbst zu sabotieren.