Stewart ist ein ausgebildeter Theaterschauspieler und spielt immer noch sehr viel dort, von daher verständlich, dass er etwas aus dem Rahmen fällt. Muss gestehen, damals, so Anfang der 90er, als ich TNG zum ersten Mal lief, fand ich ihn inkl. der kompletten Crew im Vergleich zu TOS irgendwie viel zu steif. Aber mittlerweile habe ich eigentlich alle ST-Serien auf die eine oder andere Art zu schätzen gelernt, nur DS9 gegenüber bin ich etwas negativ eingestellt, weil man mMn merkt, dass da einiges vom gleichzeitig laufenden Babylon 5 abgekupfert wurde, ohne an dessen Klasse heranzukommen. Außerdem fand ich die außerirdischen Rassen, die da im Fokus standen (Cardassianer, Bajoraner und Ferengi) eher nervig und dann im späteren Verlauf noch mehr Klingonen, von denen man mittlerweile mehr als genug mitbekommen hat. Da fand ich ST:ENT mit Andorianern und Vulkanieren plus einigen anderen Spezies, deutlich interessanter.
Aber wie gesagt, irgendwie lernt man mittlerweile jede ST-Serie zu schätzen, erst recht nach den neuen Pseuso-Reboot-Filmen. Bei der neuen Serie kann man eigentlich nicht vollständig auf ganz junge Schauspieler setzen, zumindest nicht, wenn man den Führungsstab einer Crew abbilden will. Außer natürlich man macht so einen Quatsch wie in den letzten Kinofilmen, wo junge Kadetten quasi gleich nach der Ausbildung in Führungspositionen auf einem brandneuen Raumschiff, das offenbar zudem auch noch das größte und modernste seiner Zeit ist, landen.
Selbst in TOS wurde Kirk, auch wenn er mit ca. Mitte 30 als der bis dato jüngste Captain der Sternenflotte gilt, nicht sofort zum Kommandanten eines Raumschiffs befördert, sondern war längere Zeit 1. Offizier auf einem anderen Schiff (und hat davor sicher auch auf einer niedrigeren Position gedient). Mal ganz davon abgesehen, dass die alte Enterprise auch nicht explizit als Flaggschiff betitelt wurde, sondern eines von ich glaube anfänglich fünf Sternenflottenschiffe der Constitution-Klasse war, wobei im Serienverlauf auch zwei oder drei zerstört wurden bzw. verloren gingen. Na ja, soviel zum Nerd-Wissen.
Aber dass so ein Szenario wie in Star Trek 11 eigentich gar nicht einfach so passieren kann, dürfte jeder wissen, der ST:VOY oder ST:ENT kennt.
Der neuen Serie bin ich aber aktuell relativ neutral eingestellt. Hoffe nur, dass sie wirklich in der alten Zeitlinie stattfindet, was ich aktuell aber noch bezweifle. Ich vermute, dass es Ende des Monats weitere News dazu geben wird, da auf der Comic-Con des 50-jährige Jubiläum des Franchis gefeiert wird und auch der Showrunner der kommenden neuen Serie anwesend sein wird bzw. teilweise durch die Veranstaltung führen soll.