RetroPie

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NegCon
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RetroPie

Beitrag von NegCon »

Nachdem ich mir vorletztes Jahr einen Raspberry Pi 2 gekauft hatte, der momentan als Werbeblocker im Heimnetzwerk hängt (Pi-Hole), habe ich mir vor einer Woche schon einmal darüber nachgedacht, ob ich mir nicht einen Raspberry Pi 3 kaufen und dann RetroPie darauf installieren sollte. Was ich dann vergangenen Donnerstag gemacht habe. Hauptgrund für die Anschaffung war der, dass ich mittlerweile einen ziemlich betagten PC habe (wird dieses Jahr 10 Jahre alt), der zwar noch locker für die Emulation von SNES-, GB, GBA- und PSX-Spiele usw. reichen würde, aber irgendwie war ich mit dieser Lösung immer unzufrieden, da ich gerne ein separates Gerät für so etwas hätte. Daher eben der Gedanke, eine kleine Retro-Konsole im Stil des Mini NES selbst (mehr oder weniger... na ja eher weniger, da es alles schon fast fertig gibt *G*) zu basteln. Ein paar benötigte Komponenten hattte ich auch bereits.

Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen, daher mal eine Beschreibung, welche Teile ich gekauft habe und was sie ca. kosten:

Raspberry Pi 3 Modell B
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Neben der größeren Leistung hat der Raspberry Pi 3 gegen über dem Raspberry Pi 2 auch den Vorteil, dass bereits W-LAN und Bluetooth integriert sind, gerade Letzteres ist äußerst nützlich für kabellose Gamepads!
Preis: zwischen ca. 35 und 40,- €

ICY BOX IB-RP101 Gehäuse für Raspberry Pi 2 & 3 Model B
(ACHTUNG!: Ein für RetroPie besser geeignetes Gehäuse wird im zweiten Post in diesem Thread genannt!)
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Mir war es wichtig, dass ich ein vernünftiges Gehäuse für den Respberry Pie 3 habe, das auch die Chips ein wenig kühlt, da die Emulation den von Spielen die Hardware sicher etwas mehr fordert. Bei meiner Suche im Internet bin ich dann auf dieses Aluminium/Acryl-Gehäuse von Icy Box großten. Es besteht im Grunde aus drei Komponenten. Die Ober- und Unterschale sind aus Aluminium, während das Mittelteil aus Acryl besteht. Zudem werden noch zwei Passivkühler mitgeliefert, die auf die CPU und den USB/Ethernet-Chipsatz geklebt werden können. Das Ganze ist verschraubt und wirkt äußerst hochwertig sowie stabil. Bis jetzt ist das Gehäuse auch nur warm geworden, aber nicht heiß.
Preis: ca. 15,- €
ERGÄNZUNG: Offensichtlich ist dieses Gehäuse nicht geeignet, wenn man den Raspberry Pie mit Anwendungen laufen lassen will, die einiges an Rechenleistung fordern. Bereits bei der Emulation von SNES-Spielen überhitzt der Raspberry sehr schnell, was wohl am geschlossenen Gehäuse liegt! Daher würde ich eher dieses Gehäuse empfehlen:

Faburo Transparent Gehäuse für Raspberry Pi 3 und Pi 2 Model B Model B+ Mit 6 set Kühlkörper
(ACHTUNG!: Ein für RetroPie besser geeignetes Gehäuse wird im zweiten Post in diesem Thread genannt!)
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Das Gehäuse ist zwar nur aus transparenten Plastik, hat aber einige Öffnungen und in Kombination mit den Passivkühlern, sollte sich hier die Hitze nicht so sehr anstauen wie im komplett geschlossenen Alu-Gehäuse von ICY BOX.
Preis: knapp 8,- €

Rydges EU 5V 3A Micro USB Stecker Netzteil DC Adapter Strom Kabel für Raspberry Pi 3 Model B / Raspberry Pi 2 Model B
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Für meinen Raspberry Pi 2 habe ich damals das etwas kleinere Netzteil gekauft, das nur 2,5A liefert. Offiziell sollte das auch für den Raspberry Pi 3 ausreichend sein, aber ich habe Benutzermeldungen gelesen, die schilderten, dass der Raspberry Pi 3 mit RetroPie so richtig Stabil erst mit 3A läuft. Daher habe ich dieses Mal dieses Netzteil gekauft, außerdem schaden Leistungsreserven generell nicht. :)
Preis: zwischen ca. 10 und 12,- €

SanDisk Ultra Android microSDXC 64GB
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Da ich mit SanDisk Ultra microSDs eigentlich immer zufrieden war, habe ich mir auch für den Raspberry Pi 3 wieder eine solche gekauft. 32 GB hätten vermutlich locker gereicht, aber sicherheitshalb eine mit 64 GB gekauft.
Preis: ca. 22,- €

Wentronic HDMI High Speed Kabel 4K, Ultra-HD, Full-HD, 3D, vergoldete Stecker 1,5 m
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Natürlich muss der Raspberry Pi 3 noch irgendwas an einen TV oder Monitor angeschlossen werden. Daher habe ich noch ein günstiges und nicht zu langes HDMI-Kabel mitbestellt.
Preis: zwischen ca. 2,50 und 3,- €

Das wären eigentlich die wichtigsten Dinge die man braucht. Zusätzlich dazu hatte ich folgendes bereits:

8bitdo SFC30 Wireless Gamepad Bluetooth Controller
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Bei dem SFC30 von 8bitdo handelt es sich um einen Nachbau des SNES-Controllers. Zwar habe ich ihn noch nicht ausgiebig genutzt, aber vom ersten Eindruck her entspricht er so ziemlich 1:1 dem Original was Verarbeitung, Material und Druckpunkte des Steuerkreuzes und der Buttons angeht. Der Controller kann entweder per USB oder Bluetooth mit den verschiedensten Geräten verbunden werden (der USB wird auch der Akku geladen). Seit dem neuen Firmware-Update (v4.0) kann er sogar als mit der Switch verwendet werden. Für den Raspberry Pie 3, der ein integriertes Bluetooth-Modul besitzt, und RetroPie, das über spezielle Optionen für die 8bitdo-Controller verfügt, ist der SFC30 natürlich ideal.
Preis: zwischen ca. 30,- und 33,- €

Retrode 2
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Zwar kann man mit der Standardkonfiguration von RetroPie nicht direkt über die Retrode ROMs vom jeweiligen Originalmodul spielen, allerdings gehe ich davon aus, wenn man ein wenig in der Konfiguration herumspielt, wird das sicher irgendwie machbar sein. SNES-Titel könnten dann direkt vom Modul aus gespielt und der Speicherstand direkt ins Modul gesichert werden. Aber auch so, ist die Retrode 2 relativ nützlich, wenn man "legal" alte Spiele spielen möchte. So kann man seine Original-Module dumpen und anschließend direkt auf einen USB-Stick oder auf die microSD des Raspberry Pi 2 laden und die Titel so spielen.
Preis: ca. 65,- € (SNES- und MD-Module aus allen Regionen können ausgelesen werden, für andere System wie GB(C)/GBA, SMS oder N64 werden zusätzliche Adapter benötigt, die aktuell jeweils ca. 25,- € kosten)

Das wären erst einmal alle wichtigen Hardware-Komponenten. :)

Bevor ich zum Einrichten und Konfigurieren der Software komme, nur kurz eine Erklärung, um was es sich bei RetroPie überhaupt genau handelt. Das ganze basiert auf Debian, einer Linux-Distribution, und verwendet verschiedene Emulationsprojekte wie EmulationStation oder RetroArch. Alles verpackt in einem Image zu für die verschiedenen Raspberry-Pie-Versionen vorkonfiguriert. Wenn das Ganze einmal fertig und nach eigenen Wünschen eingerichtet und konfiguriert ist, ist es im fertigen Zustand eigentlich eine Art Multi-System-Konsole, die komplett mit dem Controller gesteuert werden kann. Für die erstmalige Konfiguration würde ich auch empfehlen, eine USB-Tastatur an den Raspberry Pie 3 anzuschließen, auch Linux-Kenntnisse wären von Vorteil, wenn auch nicht zwingend notwendig.

Folgende Dinge müssen als erstes vorbereitet werden:
  1. Ein aktuelles Image von RetroPie herunterladen. Dieses findet man auf Retro-Pie-Homepage: https://retropie.org.uk/download/. Es werden zwei verschiedene Images angeboten. Das Eine für den Raspberry Pie Zero & 1 und eines für den Raspberry Pie 2 & 3. Letzteres ist im hier beschriebenen Fall das Richtige. Nach dem Herunterladen muss die Datei entpackt werden. Am Ende erhält man das Image (*.img).
  2. Als nächstes braucht man noch ein Programm, dass die Image-Datei von RetroPie auf die microSD "brennt". Ich habe hier Etcher verwendet, dass neben Windows (als Install- und Portable-Version) auch für MacOS und Linux verfübar ist. Man findet es unter folgender URL: https://etcher.io
  3. Etcher ist eigentlich ziemlich selbsterklärend. Nach dem Start wählt man die Image-Datei von RetroPie aus, anschließend sollte die microSD-Card (sofern sie am PC z.B. über einen Card-Reader oder Adapter erkannt wird) automatisch ausgewählt sein. Abschließend startet man dann den Vorgang, der etwa Zeit in Anspruch nimmt.
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Ist der Vorgang abgeschlossen kann man die microSD in den Raspberry Pie 3 einstecken und ihn einschalten bzw. den Netzstecker in die Steckdose stecken. Linux wird jetzt automatisch booten und RetroPie starten.

Controller (SFC30) mit RetroPie verbinden
Kurz darauf erscheint ein Bildschirm, der einen auffordert, einen Controller mit dem Raspberry zu verbinden und die Tasten zu konfigurieren. Hier hatte ich mit meinem SFC30 das erste Problem, da ich ihn gleich mit über Bluetooth verbinden wollte.

Folgendes habe ich gemacht. Erst einmal den Controller-Konfigurationsbildschirm mit F4 verlassen (wie weiter oben schon erwähnt, sollte man eine USB-Tastatur bei der anfänglichen Konfiguration angeschlossen haben), was dazu geführt hat, dass man auf dem Linux-Terminal landet. Um zu überprüfen, ob das Bluetooth-Modul des Raspberry Pie 3 überhaupt richtig funktioniert, habe ich folgende Anleitung befolgt:
http://www.retro-programming.de/retro-welt-2/hardware/raspberry-pi-als-emulator-retropie/retropie-controller-einrichten/retropie-bluetooth-controller/#rpi3

Hat man sichergestellt, dass das Bluetooth-Modul richtig funktioniert, muss man etwas Konfigurationsarbeit leisten. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass der Akku des SFC30 geladen ist. Bei einem fast leeren Akku kann es nämlich vorkommen, dass er sich generell nicht verbinden lässt bzw. nicht gefunden werden kann (um den SFC30 in den Modus zu versetzen, dass er vom Raspberry Pie 3 gefunden werden kann, muss Start + R gedrückt gehalten werden, bis das blaue Licht anfängt zu blinken). Um den Controller an RetroPie zu registrieren, habe ich folgende Anleitung befolgt: https://github.com/RetroPie/RetroPie-Se ... Controller

Zusätzlicher Hinweis: Eine Anleitung um mehrere Controller für Multiplayer zu verbinden, gibt es auch noch unter folgender eine kompliziertere Anleitung, die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe (aber fürs erste reicht auch erst einmal ein Controller zum fertigen Einrichten): http://www.retro-programming.de/retro-w ... inrichten/

WLAN einrichten
Wenn man schon mal im Terminal unterwegs ist, kann man sich auch gleich die WLAN-Verbindung einrichten. Ich habe dazu folgende Anleitung verwendet (die Methode "Connecting to Wifi Without a Keyboard")... zumindest das die dort beschriebene "wifikeyfile.txt" kann man sich schon mal fertig anlegen: https://github.com/RetroPie/RetroPie-Setup/wiki/Wifi

RetroPie konfigurieren
Wenn das alles erledigt ist, kann man für die restliche Einrichtung von RetroPie folgende Anleitung verwenden (ab dem Punkt "Setzt jetzt die SD-Karte in den Raspberry Pi ein."): http://www.retro-programming.de/retro-w ... inrichten/

ROMs von USB-Stick anstatt microSD
Wenn man damit fertig ist, kann man noch dafür sorgen, dass die ROMs nicht mehr von der microSD, sondern von einem USB-Stick geladen werden. Dazu gibt es hier eine Anleitung (Abschnitt "Automatic Mount (Easiest Method)"): https://github.com/RetroPie/RetroPie-Se ... -USB-drive

Allerdings hatte ich hier etwas Probleme. Am Anfang wollte ich einen 64 GB großen Mini-USB-Stick verwenden. Diesen konnte ich nur mit exFAT formatieren. Da dieser aber extrem heiß wurde (weil RetroPie offenbar ständig darauf zugreift), habe ich einen normalen 32 GB USB-Stick mit FAT32 formatiert und mit diesem hat alles plötzlich geklappt. Wahrscheinlich muss man für exFAT noch extra Konfigurationen vornehmen. Da ich meinen 64 GB USB-Stick aber ohnehin nicht wegen der Überhitzung verwenden kann, habe ich in die Richtung nicht weiter gesucht.

Was in keiner der Anleitungen steht, ist, dass offenbar standardmäßig Overscan-Ausgleich aktiviert ist. Sprich, bei normalen Displays, die kein Overscan haben, ist generell ein schwarzer Rahmen um das Bild. Das kann man in RetroPie bei der Raspberry-Konfiguration, beim entsprechenden Menüpunkt, deaktivieren.

Das ist jetzt der Stand, bei dem ich momentan bin. RetroPie ist soweit eingerichtet, dass ich nur den Raspberry Pie 3 einschalten muss, RetroPie startet, ich den Controller mittels Start + R anmelden kann und loszocken könnte. Allerdings will ich mich ein wenig mit der Konfiguration beschäftigen. SNES-Spiele nutzen z.B. noch nicht die volle Höhe des Bildschirms (es liegt ein schwarzer Rand um das Bild, also auch oben und unten Abstand zum Rand), vielleicht bekommt man das noch etwas weg, wobei es nicht wirklich stört (selbst manche Virtual-Console-Titel haben einen schwarzen Rand um das Bild). Außerdem kann man auch Shader verwenden und Bildfilter aktivieren, da will ich auch noch herausfinden, wie das geht.

Bin bisher schon sehr angetan von dem Ganzen und auch wenn die anfängliche Konfiguration ein wenig kompliziert erscheint, was sie gar nicht mal unbedingt ist, wenn man den Anleitungen folgt, ist der spätere Umgang ziemlich simpel und die Menüsteuerung erfolgt nur noch rein über den Controller. Wenn man bedenkt, beim Mini NES wird ja auch nichts anders gemacht, als die ROMs in einem Emulator laufen zu lassen, nur dass man mit RetroPie noch mehr Möglichkeiten und verschiedene Konsolen-Systeme hat.

Neue Erkenntnisse werde ich dann hier rein posten und vielleicht kann mich ja der eine oder andere im Forum auch noch Tipps geben, der ebenfalls RetroPie auf einem Raspberry eingerichtet hat. :)

//Edit:
Eine gute Anleitung, wie man Shader aktiviert und andere Einstellungen vornimmt, habe ich hier gefunden:
http://www.giga.de/zubehoer/raspberry-p ... ts/page/4/

//Edit2:
Vorhin etwas Seiken Densetsu 3 auf RetroPie laufen lassen und auch Shader aktiviert. Rechts oben in der Ecke des Bildes ist allerdings plötzlich ein rotes Thermometer erschienen, dass darauf hindeutet, dass der Raspberry Pie überhitzt. Auch die Emulation fing dann langsam an nicht mehr so gut zu laufen (Soundstotterer z.B.). Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich evtl. das Gehäuse des Raspberry Pie 3 mit dem meines Raspberry Pie 2 austausche. Letzterer hat zwar nur ein günstiges transparentes Plastikgehäuse, das dafür an einigen Stellen offen ist. Die Passivkühler würde ich beim Raspberry Pie 3 auf jeden Fall drauf lassen. Da mein Rapsberry Pie 2, wie eingangs schon erwähnt, nur zum Filtern von Werbung benutzt wird, sollte da eigentlich auch nicht so viel Wärme aufbauen, auch nicht in einem geschlossenen Gehäuse.

//Edit3:
Eben den Raspberry Pi 3 in das Gehäuse meines alten Raspberry Pi 2 gebaut. Das Überhitzungsproblem scheint zwar nicht mehr ganz akut zu sein, aber kommt nach einer Weile trotzdem wieder. Nach ein wenig rumgooglen bin ich auch auf das Problem gestoßen. Das Bild wird in 1080p gerendert und wenn man Shader hinzuschaltet, wird die Hitzeentwicklung zu hoch. Würde ich Shader deaktivieren, wäre alles ok. Bin jetzt noch ein wenig am rumprobieren mit den Einstellungen, ob ich evtl. doch die Shader noch verwenden kann ohne Überhitzung. Das Problem ist nämlich, wenn ich die Auflösung runterdrehe wird der Shader auch runterskalliert und bei dem den ich benutze (CRT-Shader) entstehen dann unschöne streifen. Aber wie gesagt, ich spiele noch ein wenig mit den Einstellungen herum. :) Relativ viele Leute im Internet scheinen das selbe Problem zu haben.

//Edit4:
Das Überhitzungsproblem liegt definitiv am Verwenden des Shaders, der offenbar zu viel Leistung beansprucht. Ggf. liegt es auch teilweise an der aktuellen Wetterlage (26°C), dass sich der Raspi so aufheizt. Mir ist auch aufgefallen, dass er sich so am Limit bewegt. Manchmal flackert das Überhitzungssymbol und wenn ich das Einstellungsmenü der jeweiligen Emulatoren aufrufen (das Spiel pausiert dann im Hintergrund), ist das Symbol auch gleich wieder verschwunden. Vielleicht lasse ich es mal darauf ankommen und spiele etwas länger um zu testen was dann passiert. Der Raspberry Pie 3 soll sich wohl bei Überhitzung selbst von 1.2 GHz auf 800 MHz heruntertakte. Von daher gehe ich mal aus, dass an der Hardware nichts kaputt geht, sondern höchstens die Performance der Emulation runtergeht. Mit deaktivierten Shader ist das Überhitzungsproblem übrigens verschwunden.

Hier mal drei Bilder, bei denen ich den Raspberry Pie 3 an einen 48" UHD-TV angeschlossen habe (nicht meiner ;)), das Bild wird in FullHD gerendert. Aufgrund der Größe der Bilder nur verlinkt. Bei den ersten beiden ist der CRT-Shader aktiviert, beim dritten nur der normale bilineare Filter, der das Bild etwas unscharf erscheinen lässt, damit es nicht so pixelig aussieht (kennt man ja von diversen Emulatoren):

RetroPie spielt hier Seiken Densetsu 3 ab, selbst gedumpt mittels meiner Retrode von meinem Original-Modul zum Eigengebrauch... beim zweiten Foto sieht man das Spiel auch unterm TV liegen und rechts in der oberen Ecke des Bildschirms das Überhitzungssymbol:
Mit CRT-Shader 1
Mit CRT-Shader 2
Ohne CRT-Shader / Mit bilinearen Filter

Wenn das Überhitzungsproblem nicht wäre, wäre ich mit dem ganzen mehr als zufrieden. Die getesteten SNES-Spiele laufen flüssig, es gibt keine Sound-Aussetzer oder ähnliches und mit dem über Bluetooth verbundenen SFC30-Controller lassen sie sich super steuern. :D
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Beitrag von NegCon »

Nachtrag, ich habe mir vor ein paar Tagen ein anderes Gehäuse mit Passiv- sowie Aktivkühler bestellt:

4 in 1 Professional Kit for Raspberry Pi 3& Raspberry Pi 2 Model B
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Das Zusammenbauen ist etwas fummelig, weil das Gehäuse aus mehreren Schichten besteht und man erst mal alles wieder in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen muss. Anders als auf dem Bild dargestellt, sind nicht zwei sondern drei Passivkühler enthalten, zwei für die Oberseite, eine für den Chip auf der Unterseite.
Preis: ca. 16,- €

Der Lüfter lies sich bei mir leider nicht wie auf dem Bild innerhalb des Gehäuses anbringen, da dann der Rotor blockierte und sich gar nichts drehte. Auch die Schrauben lockerer anzubringen brachte überhaupt nichts. Also habe ich ihn außen dran geschraubt, dann hat alles funktioniert. Ich habe auch schon etwas länger Illusion of Time (dt. PAL-Version) mit RetroPie gespielt und die Temperatur nebenbei während der aktiv laufenden Emulation getestet. Der Raspberry Pi 3 wurde dabei nie heißer als zwischen 58 und etwas über 60 °C. Eine Überhitzungswarnung gibt es ab 80° C. Also ist noch genügend Luft nach oben.

Nur der Lüfter ist nicht 100%ig geräuschlos. Ich betreibe ihn mit 3,3V, da das für die Kühlung ausreichend zu sein scheint, man kann ihn aber auch mit 5V betreiben, wobei er dann natürlich lauter wird. Mit 3,3V habe ich jetzt ein leises Surren, das mich schon ein wenig nervt, muss allerdings gestehen, dass ich da auch recht empfindlich bin bei sowas, andere nehmen das während des Zockens vielleicht gar nicht wahr. ;) Wenn man allerdings ein paar Meter weg vom Raspberry sitzt, was ja der Regelfall ist, wenn man am TV spielt, dann dürfte man kaum bis gar nichts mehr hören.

Natürlich muss ich noch mehrere Spiele testen um ein langfristiges Fazit geben zu können, da die Temperatur bei manch anderen Spielen vielleicht etwas höher ist. Aktuell bin ich aber erst einmal recht zufrieden damit. Die SNES-Spiele werden mit 1080p gerendert, sehen dank des Shaders super aus und steuern sich mit dem SFC30-Controller von 8bitdo wie damals mit den Original-Controllern. Macht richtig Lust wieder SNES-Spiel zu spielen. :D

//Edit:
Noch ein kurzer Nachtrag bzgl. der Funktionsweise. Der Raspberry Pi verhällt sich jetzt im Grunde kaum komplizierter als das Mini NES. Das Gerät wird eingeschaltet, RetroPie wird nach dem Bootvorgang automatisch gestartet. Kurz darauf erscheint ein Bildschirm, der darauf hinweist, dass man mit einem Button-Druck bestätigen soll, dass ein Controller angeschlossen ist (genau hier kann man dann auch Bluetooth-Controller mit dem Raspberry verbinden). In meinem Fall drücke ich auf dem SFC30-Controller Start + R, was dazu führt, dass sich der Controller einschaltet und sich automatisch mit dem Raspberry verbindet. Nach einem Tastendruck landet man sofort im Hauptmenü von RetroPie wo man die Konsole, die emuliert werden soll, aufrufen kann (es werden nur die Konsolen angezeigt, zu denen auch ROMs vorhanden sind). Wählt man eine Konsolen- oder Handheld-System aus, landet man automatisch in der ROM-Liste. Anschließend das jeweilige Spiel auswählen und es wird gestartet. Wenn das Spiel läuft, kann man mit Select + X ein Menü aufrufen wo man beispielsweise Savestates speichern und laden oder Screenshots erstellen kann (Letzteres habe ich allerdings noch nicht herausgefunden). Die komplette Steuerung erfolgt natürlich mittels Controller. :)

Ich habe das Ganze so konfiguriert, dass Spiele automatisch vom USB-Stick geladen werden. Reguläre Speicherstände vom Spiel und Savestates werden im selben Ordner, in dem das Spiel ist, angelegt, aber bei der Spielauswahl in RetroPie automatisch ausgeblendet. Die Ordnerstruktur auf dem USB-Stick gibt RetroPie automatisch vor bzw. schreibt diese beim ersten Booten mit eingesteckten USB-Stick selbst auf den Stick. ROM-Ordner für jedes System das emuliert werden kann, sind dadurch schon vorhanden und wenn man z.B. die ROM-Liste für SNES-Spiele in RetroPie anzeigen lässt, wird auch immer auf dem SNES-ROM-Ordner als root-Ordner verwendet. Das heißt, kein nerviges Rumgesuche in den Ordnern. Eine Unterstruktur kann jedoch auch selbst festgelegt werden. So kann man z.B. einen Ordner für jap., us oder europäische Spiele erstellen, die dann auch bei der ROM-Liste angezeigt werden.

ROMs und andere Daten kann man entweder direkt auf den USB-Stick kopieren indem man ihn am PC einsteckt oder, wenn er im Raspberry steckt, per Netzwerkfreigabe direkt dorthin übertragen. Dazu einfach in einem Explorer-Fenster \\retropie eingeben. Des Weiteren habe ich den SSH-Server aktiviert und kann mich z.B. via Putty auf den Raspberry aufschalten und mit einer Terminal-Session arbeiten. Das heißt eine USB-Tastatur an den Raspberry anschließen, wenn man z.B. ein Update machen oder an der Konfiguration etwas ändern will, ist auch nicht mehr notwendig.

Es wird zwar oft behauptet, dass RetroPie für Anfänger recht kompliziert einzurichten wäre und es viel einfachere Alternativen gibt, wo man nicht mit Terminal-Eingaben arbeiten muss, aber ich fand es überraschend unkompliziert bzw. hatte mir das ggf. etwas umständlicher vorgestellt. Allerdings muss man auch sagen, dass alles auf der RetroPie-Webseite recht gut dokumentiert ist und man auch vieles recht schnell ergooglen kann.

Für verhältnismäßig kleines Geld kann man sich hier eine tolle Retro-Konsole selber bauen, die sich hervorragend für ältere 2D-Konsolen und -Handhelds eignet. Selbst PSX-Spiele sollen gut darauf laufen, auch wenn ich bisher nur SNES-Spiele ausprobiert habe. Bei meinem Raspberry Pi 3 habe ich das jetzt übrigens so eingestellt, dass die Spiele in 1080p gerendert werden (beim MiniNES erfolgt die Ausgabe übrigens "nur" mit 720p) und ein CRT-Shader wird verwendet, wie bei den Screenshots, ich im vorherigen Post verlinkt habe (ohne den Shader hätte ich offenbar auch nicht das Überhitzungsproblem gehabt oder es wäre zumindest nicht so massiv gewesen).

Einziger Wermutstropfen, zumindest für mich, dass man aufgrund der eingeschränkten Hardware-Leistung keine komplizierteren Shader verwenden kann, wie z.B. einen, der GB-Spiele 1:1 so aussehen lässt, wie damals auf dem Ur-Game-Boy. Bzw. verwenden kann man sie schon, nur die Emulation wird dann entsprechend langsam. ;) Aber dafür kann man die Titel mit dem CRT-Shader, den ich für SNES-Spiele verwende, vermutlich so wirken lassen, als würden sie auf eine Super Game Boy oder Game Boy Player laufen. Ist auch nicht schlecht. :)

Ich habe jetzt auch etwas länger Illusion of Time (dt.-sprachige PAL-Version, natürlich von meinem alten Original-Modul mit der Retrode 2 ausgelesen) auf dem Raspberry Pi gespielt und was ich richtig klasse finde, ist, dass es wirklich die ganze Zeit flüssig läuft und mir auch sonst eigentlich keine Unterschiede zum Original-SNES auffallen (wobei es schon eine ganze Weile her ist, dass ich Illusion of Time auf meinem Original-SNES gespielt habe). Auf dem PC hatte ich mit den Emulatoren immer ein wenig das Problem, dass die Hz-Ausgabe des Monitors nicht so recht mit der Framerate des einen oder anderen Spiels synchron lief und das Bild dann leicht ruckelig wirkte oder hin und wieder Hänger gab, weil der PC im Hintergrund wegen irgendwas rumgerödelt hat usw. Mit dem Raspberry Pi und RetroPie hingegen keine solchen Probleme bisher gehabt. Selbst dass es sich bei meinem Illusion of Time um die 50Hz-PAL-Version handelt, scheint keine großen Schwierigkeiten zu bereiten. Ok, wenn man ganz genau hinschaut (und damit meine ich wirklich gaaaaaanz genau), kann man vielleicht der Auffassung sein, dass das Scrolling nicht 100%ig butterweich ist. Aber in dem Fall würde ich behaupten, dass das entweder daran liegt, dass es sich um die PAL-Version handelt und/oder das Scrolling lief selbst auf dem SNES hardware-bedingt nicht weicher. Wobei das Spiel nicht ruckelt oder so, aber ich habe einfach mal darauf geachtet, weil es mir seltsam vorkam, dass ein PAL-Spiel so sauber läuft (die PAL-Balken werden offenbar vom Emulator sowieso wegkompensiert, da das Spiel vertikal auch die volle Höhe des Bildschirms nutzt und so wie ein NTSC-Spiel wirkt, wenn da nicht der dt. Text wäre ;)).

Bei neuen Erkenntnissen oder Problemen, werde ich diese hier in den Thread schreiben. :)
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Beitrag von NegCon »

Hier noch sieben Fotos, wie mein Raspberry Pi 3 jetzt aussieht:

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Wie man erkennen kann und ich auch schon in einen früheren Post geschrieben habe, konnte ich den Lüfter nicht im Gehäuse einbauen, weil er sich dort nicht gedreht hat, stattdessen habe ich ihn auf der Außenseite angebracht, was offensichtlich genauso gut funktioniert. Da der Lüfter kühle Luft in das Gehäuse bläst, ist es vielleicht sogar möglich, dass er sogar außen mehr Wirkung hat, da er den Innenraum besser "belüften" kann und unter Umständen sogar so für eine bessere Luftzirkulation sorgt.

Btw. auch wenn es auf den Fotos so wirken mag und auf Amazon einige Käufer sich darüber beschweren, die schwarzen Schichten des Gehäuses sind nicht gebrochen, sondern es wurden vielmehr absichtlich Lücken gelassen, damit man den Lüfter nicht abstecken muss, wenn man das Gehäuse, aus welchen Gründen auch immer, zerlegen muss. Man kann die Kabel des Lüfters so durch die Lücken friemeln.
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Beitrag von Black Diamond »

8O Und jetzt übersichtlich was er alles kann. ?(
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Beitrag von NegCon »

Na ja, RetroPie unterstützt Emulatoren für folgende Systeme, wobei natürlich nicht alles auf einem Raspberry Pi 3 flüssig bzw. spielbar laufen wird:

3do
Amiga
Amstrad CPC
Apple II
Atari 2600
Atari 7800
Atari 800 and 5200
Atari Jaguar
Atari Lynx
Atari ST-STE-TT-Falcon
Coco
Colecovision
Commodore 64
Daphne
Dragon
Dreamcast
Famicom Disk System
Game Boy Advance
Game Boy Color
Game Boy
GameCube
Game Gear
Game & Watch
GemRB
Genesis/Megadrive
Intellivision
Love
Macintosh
Master System
MESS
MSX
Neo Geo Pocket Color
Neo Geo Pocket
Nintendo 64
Nintendo DS
Nintendo Entertainment System
OpenBOR
Oric
PC Engine
PC
Playstation 1
Playstation 2
PSP
Sam Coupe
Saturn
ScummVM
Sega 32X
Sega CD
SG 1000
Super Nintendo Entertainment System
TI-99
TRS-80
Vectrex
VideoPac / Odyssey 2
Virtual Boy
Wii
Wonderswan Color
WonderSwan
Zmachine
ZX Spectrum

Die älteren 2D-Systeme sollten ohne Probleme laufen. Bisher zwar nur SNES-Spiele ausprobiert, aber die laufen absolut flüssig, selbst mit dem weiter oben verwendeten Shader. PS1 soll wohl auch flüssig laufen, mit dem Raspberry Pi 3 kann man wohl sogar ein paar Grafikverbesserungen aktivieren, wenn man will. Beim N64 soll es wohl spielabhängig sein und es wird eine niedrigere Auflösung empfohlen. Emulation von PS2, GC, usw. ist wohl eher für "große" PCs gedacht, auf denen RetroPie läuft, der Raspberry dürfte dafür viel zu schwach sein.

Im Grunde ist das sowas wie das Mini NES/SNES, nur dass mehr Systeme unterstützt werden. Durch die Menüs und Einstellungen von RetroPie steuert man auch gemütlich mit dem Controller. ;)

Aber wie erwähnt, aktuell nur mit SNES-Spiele etwas ausgiebiger getestet. Das Bild wird über HDMI in 1080p ausgegeben und ich verwende einen CRT-Shader, mit dem die Grafik richtig gut wirkt (zumindest ich finde es toll ;)). Bis jetzt lief auch alles absolut flüssig und bei PAL-Spielen sind auch keine PAL-Balken mehr vorhanden. Mit dem SFC30 von 8Bitdo als Controller kommt richtiges Retro-Feeling auf. :D
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Beitrag von MetalSnake »

Statt RetroPie kann man auch Recalbox nehmen, bei RetroPie werden immer die allerneuesten ungetesteten Versionen benutzt, und man muss doch recht häufig in der shell was machen um was zu konfigurieren. Bei Recalbox bekommt man eher fertige Versionen, und es wird drauf geachtet dass man nicht so viel in der shell machen muss. Und dann gibts auch noch Lakka das ist für Leute die von shell & co. gar nichts wissen wollen. Hat dementsprechend weniger Anpassungsmöglichkeiten, aber man bekommt was fertiges wo man nicht so viel anpassen muss. ;)
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Beitrag von NegCon »

MetalSnake hat geschrieben: Statt RetroPie kann man auch Recalbox nehmen, bei RetroPie werden immer die allerneuesten ungetesteten Versionen benutzt, und man muss doch recht häufig in der shell was machen um was zu konfigurieren. Bei Recalbox bekommt man eher fertige Versionen, und es wird drauf geachtet dass man nicht so viel in der shell machen muss. Und dann gibts auch noch Lakka das ist für Leute die von shell & co. gar nichts wissen wollen. Hat dementsprechend weniger Anpassungsmöglichkeiten, aber man bekommt was fertiges wo man nicht so viel anpassen muss. ;)
Das ist bei der neusten Version von RetroPie nicht mehr so. Es wurden teilweise auch Emulatoren entfernt und Out-of-the-Box sind wohl auch weniger dabei als früher (auf Wunsch kann man die aber relativ komfortabel auch nachträglich installieren, falls man das überhaupt möchte). Ich musste abgesehen vom Controller und dem Shader auch nichts großartig konfigurieren. Die Dokumentation auf der Webseite wurde auch kürzlich überarbeitet und bietet eigentlich für so ziemlich alles äußerst gute Anleitungen (sogar wie man einen SFC30-Controller via Bluetooth mit dem Raspi/RetroPie verbindet).

Die Alternativen würde ich persönlich nur empfehlen, wenn man mit RetroPie absolut nicht klar kommt. Ansonsten muss man bei RetroPie mittlerweile recht wenig anpassen, wenn man auf den Shader verzichtet und Controller über USB anschließt, dann glaub ich eigentlich gar nichts mehr. Selbst wenn man Spiele von USB starten will, reicht es dort einen leeren Ordner mit dem Namen "retropie" anzulegen und den Stick beim nächsten Start des Raspberry Pis eingesteckt zu haben. Die Ordnerstruktur wird dann auf dem Stick automatisch erstellt und man kann im Anschluss alles dahin kopieren wo man will. Zugriff auf den Stick ist dann sogar automatisch per Netzwerkfreigabe möglich, also quasi ein Netzlaufwerk. Selbst die Systeme wie Game Boy, Super Nintendo, usw. werden erst im Menü am TV angezeigt, wenn auch Spiele dafür vorhanden sind, so bleibt alles schön übersichtlich und aufgeräumt. Fand das alles ehrlich gesagt überraschend komfortabel.

Erfahrung mit Linux ist sicher nicht verkehrt, aber nicht wirklich notwendig. Wenn man doch irgendwas speziell anpassen will, dann macht man die Einstellung auch nur einmal und verwendet den Raspberry Pi mit RetroPie ansonsten wie eine normale Konsole.

Wer eine dt.-sprachige Anleitung braucht, dem kann ich folgende Links empfehlen:
RetroPie 4.2 auf einem RaspberryPi 3 einrichten
Erweiterte Controller-Konfiguration
Bluetooth-Controller einrichten
PlayStation 3 Controller (Bluetooth)
NES30/FC30/SNES30/SFC30 (Bluetooth)
WiiMote (Bluetooth)
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Nachdem einige Zeit vergangen ist, konnte ich das Ganze jetzt ausgiebig testen und bin recht zufrieden damit. Vergangenen Samstag und Sonntag habe ich fast meine komplette Videospielsammlung am PC eingelesen (Module mit der Retrode und aus den CDs eine ISO-Files erstellt) und alles auf den USB-Stick für meinen Raspberry Pi kopiert. Die dabei entstandenen ROMs habe ich dann mit verschiedenen Tools überprüft und ggf. angepasst, um sicher zu gehen, dass keine Bad Dumps dabei sind. Die Namen habe ich dann auch nach der gängigen Bezeichnung (no-intro) angepasst. Mit den Shader habe ich auch ein wenig herumexperimentiert bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich wohl bei allen Systemen den CRT-Filter verwende. GB/GBC- und GBA-Spiele sehen dann halt eben so ähnlich aus, wie sie mit Super Game Boy bzw. Game Boy Player an einem Röhren-TV ausgesehen haben. Somit kann ich jetzt eigentlich einen Großteil meiner Sammlung legal mittels Raspberry Pi und RetroPie zocken.

Hier mal ein paar Screenshots, die direkt mit der integrierten Screenshot-Funktion von RetroPie gemacht wurden (am besten in voller Größe, die vertikal FullHD entsprechen sollte, anschauen... bei verkleinerter Darstellung, kann ein seltsames Farbmuster dargestellt werden oder eine Art "Gitter", das über dem Bild liegt):

Game Boy:
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Game Boy Color:
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Game Boy Advance:
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Master System:
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Mega Drive:
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Super Nintendo:
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PlayStation:
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Nintendo 64 habe ich nur ganz kurz getestet. Super Mario 64 hatte am Anfang ein paar Grafikfehler, scheint aber soweit ok zu sein, F-Zero X im Spielmenü ein paar kurze Slowdown (wohl wenn geladen wird), wenn man Rennen fährt ist die Framerate aber bei 49/50fps, was bei der PAL-Version wohl Fullspeed ist. Denke, dass es da stark spielanhängig ist, wie gut oder schlecht die Emulation läuft. Der Shader scheint bei N64-Spielen nicht wirklich zu funktionieren... es liegt zwar eine gewisse Unschärfe über dem Bild, aber keine Scanlines, sieht aber dennoch gut aus.
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Beitrag von NegCon »

Nachdem ist mit den Handheld-Spielen noch nicht so ganz zufrieden war, weil dort aufgrund der niedrigen Auflösung die Scanlines so dick sind, habe ich noch ein bisschen rumprobiert, welche Shader mir diesbezüglich gefallen würden und mit denen die Spiele noch flüssig laufen. Bin dann auf snes_lcd3x gestoßen. Denke, den werde ich zukünftig für die Handheld-Spiele verwenden. Die sehen damit wie folgt aus:

GB:
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GBC:
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GBA:
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