Gestern endlich
Assassin's Creed (Xbox360) durchgespielt.
War ganz ok, aber imo lebt das Spiel hautsächlich von der Präsentation, die Grafik sieht auch heute noch recht gut aus und der Sound inkl. dt. Synchro kann sich auch hören lassen. Aber das Spiel krankt einfach daran, dass es spätestens nach 1/3 extrem öde wird. Immer das selbe Schema: Stadt rein, zum Hauptquartiert rennen, anschließend in den neuen Stadtbereich auf einen Turm kraxeln sich umschauen und min. Infoquellen suchen (Belauschen, Verprügeln, Taschendiebstahl oder für einen Informaten irgendwelche Leute meucheln). Dazu dann noch die "tollen" Nebenaufgaben, die sich darauf beschränken, Leuten in den Städten zu helfen, die von bösen Soldaten in Bedrängnis gebracht werden, indem man die Sache im Schwertkampf regelt, und irgendwelche Fahnen findet die quer über das Spiel verteilt sind.
Mir absolut unverständlich wie das Spiel damals so viele 90er-Wertungen bekommen hat. Da haben sich wohl einige von der Grafik blenden lassen oder wirklich nur das erste Drittel gespielt, bevor es so eintönig wird, weil sich alles ständig wiederholt. Ich persönlich würde dem Spiel jetzt eine 7/10 geben bzw. im unteren 70er Bereich einordnen. Begründung: technisch top (auch wenn bei näherer Betrachtung die Charaktermodelle, was die Gesichter angeht, sicher noch verbesserungswürdig sind, hat viel Potential, das leider imo oft nur im Ansatz genutzt wird. Zumindest die Attentatsziele bringen manchmal etwas Abwechslung mit rein, auch wenn auch hier wieder nur stur gekämpft wird. Die letzte "Mission" bzw. zum Ende hin, wenn das gewohnte Schema etwas aufgebrochen wird, merkt man aber, dass da wirklich noch viel mehr gegangen wäre, wenn das Missionsdesign etwas abwechslungsreicher gestaltet worden wäre.
Wobei ich das Spiel auch nicht an einem Stück durchspielen konnte, da es einfach zu langweilig wurde. Insgesamt gab' es drei Anläufe bei denen ich immer wieder ein bisschen weitergespielt habe, weshalb es auch ca. 1,25 bis 1,5 Jahre gedauert hat, bis ich es endlich durch hatte.

Von daher sind 7/10 vielleicht sogar etwas hochgegriffen... na ja...
Bin jetzt auf jeden Fall mal auf Teil 2 gespannt, da wurde ja überall gelobt, dass dort an so ziemlich allem verbessert wurde und nun deutlich weniger Schwächen (die es aufgrund der meisten Testberichte ja eigentlich gar nicht geben dürfte

) als der Vorgänger hat.
Ursprungspost vom 09.10.2010, 13:36 Uhr
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Edit:
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Gestern
Assassin's Creed II GotY durchgespielt. Mein erstes Xbox360-Spiel bei dem ich alle 1.000 Gamerscore-Punkte erreicht habe.

Wobei ich aber auch sagen muss, dass diese wirklich extrem leicht zu erreichen sind. Nach dem Durchspielen hatte ich bereits 980 Punkte und die letzten zwei Erfolge die jeweils 10 Punkte gebracht haben, habe ich dann auch noch schnell in ca. 10 bis 15 Min. geholt. Die einzige kleine Herausforderung war alle 100 Federn und alle Glyphen zu finden, aber das ging eigentlich auch recht gut, hab' lediglich für ca. 10 Federn im Internet nachschauen müssen wo die sind. Der Rest ging ansonsten auch alleine ganz gut.
Zum Spiel selst muss ich sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat. Obwohl ich eigentlich das Setting in Teil 1 etwas besser fand und Ezio, zumindest am Anfang, imo auch nicht an Altaïr rankommt,
(wobei Ezio am Ende des Spiels mit schätzungsweise knapp 40 und leichten Bartansazz schon irgendwie eine "coole Socke" ist, vor allem wenn man voll ausgerüstet ist und Altairs Rüstung sowie dessen Schwert trägt)
war der Rest in AC2 einfach viel beser als bei AC1.
Das Missionsdesign ist klar besser und Abwechslungsreicher. Auch wenn's meistens heißt, dass man Person X eleminieren soll, sind die Gegebenheiten oft grundverschieden, dazu kommt ja noch, dass man oft auch gar nicht entdeckt werden darf, bis man die Zielperson erledigt hat usw. Dann noch die Verfolgungsjagden, Prügelei mit Männern die ihren Frauen femdgehen, die Zeitrennen, usw.
Kritisieren könnte man in der Beziehung allerdings, dass es zumindest mir so vorgekommen ist, als ob man bei AC1 mehr Freiheiten bzw. Möglichkeiten beim Erfüllen der (Haupt-)Missionen hatte. Bei AC2 ist das viel klarer vorgegeben, aber vielleicht kommt es mir aber auch nur so vor.
Was mich etwas wundert ist, dass in einigen Usermeinungen im Internet zu lesen war, dass die Grafik gleich oder sogar noch schlechter als in AC1 sein soll. Ich denke diejenigen die das behaupten, sollten besser nochmal Teil 1 spielen. Vor allem am Anfang von AC2, wenn man in den gleichen Räumen rumrennt, in dem man sich in AC1 in der Gegenwart aufgehalten hat, bemerkt man schon deutlich, dass die Charaktermodelle sowie deren Animationen überarbeitet wurden (auch die Kameraperspektive wurde ganz leicht modifiziert). Das gleiche gilt auch für die Umgebung. Einzig, dass in den Städten oft Sachen beim näherkommen einfach so "reinploppen" und man oft deutlich sieht wie zwischen Low- und Highres-Texturen umgeschalten wird, habe ich bei Teil 1 nicht so in Erinnerung. Dafür sind aber imo die Städte in AC2 etwas größer und die Gebäude höher und ich meine auch, dass alles auch etwas Detailreicher ist. Die Animationen während der Zwischensequenzen sind imo auch Klassen besser als bei Teil 1.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Story nahtlos an das Ende von AC1 angefügt wurde und weitererzählt wird. Ansonsten hält einen die dichtere (und imo umfrangreichere und aufschlussreichere) Story mit den zahlreichen Zwischensequenzen auch mehr bei der Stange als es der Vorgänger tat.
Einen Kritikpunkt muss ich aber auch noch ansprechen... es wird ja oft gemeckert, dass der Schwierigkeitsgrad nicht so hoch bei AC2 sein soll... meiner Meinung nach, wird aber im späten Spielverlauf aber überdeutlich, wieso der nicht hoch angesetzt ist. Sobald die Missionen etwas kniffeliger werden, oder man unter größeren Druck gerät und schnell handeln muss, merkt man oft, dass die Steuerung mehr oder weniger versagt. Zwar ist sie für mein Empfinden nicht mehr ganz so hackelig wie bei AC1, aber dennoch macht sie gerne mal kleinere Mätzchen. Vor allem die halbautomatischen Sprünge können einen z.T. schon mal nerven, wenn man plötzlich nicht in die gewünschte Richtung springt oder an knapp an einem Vorsprung vorbeispringt, weil das Spiel nicht richtig "anvisiert" hat. Scheinbar ist den Entwickler da auch etwas die Zeit ausgeganen, da man an der Steuerung schon noch hätte feilen müssen. Bei den Kämpfen ist es mir auch mehr als einmal passiert, dass Ezio schon mitten in einem "Finishing Move" war und dann von einem anderen Gegner getroffen wird, den Move abbricht, der Soundeffekt aber weiterläuft (man hört quasi wie der Gegner eliminiert wird, was aber dann in Wirklichkeit nicht passiert, weil der Move wie erwähnt durch den Schlag eines anderen Gegners unterbrochen wurde)... k.a. ob das so geplant ist oder ob man während der "Finishing Move"-Animation nicht eigentlich hätte unverwundbar sein sollen (für letzteres spricht eigentlich, dass der Soundeffekt weiterläuft)... bei Teil 1 war es zumindest so.
Im Zusammenhang mit dem Kampf fällt auch auf, dass der z.T. etwas unfairer abläuft als noch in Teil 1. Während man in AC1 zwar auch oft von einem Haufen Gegner umzingelt war, haben die immer schön brav nacheinander angegriffen und alle Aktioinen von Altair liefen problemlos ab. Bei AC2 ist es aber so, dass die einzelnen Gegner zwar auch nacheinander angreifen, die Angriffe aber manchmal in extrem kurzen Abständen erfolgen (vor allem wenn man von einer größeren Gruppe an Gegnern umzingelt ist), dass schon mal irgendwelche Moves unterbrochen werden, weil Ezio von ein einem Gegner getroffen wird, was im Grunde nicht schlimm wäre, könnte man dagegen etwas tun (während der Moves ist man ja quasi Schutzlos). Allerdings hört sich der Kritikpunkt jetzt schlimmer an als er eigentlich ist.
Beim Kampfsystem hat mir auch sehr gut gefallen, dass da bisschen was überarbeitet wurde. Bei AC1 reichte es ja oft im richtigen Moment den Konter-Button zu drücken, bei AC2 kann man das zwar auch tun, aber viel zu oft blockt der Gegner die Konterschläge einfach und erleidet keinen Schade. Hat eine Zeit gebraucht bis ich herausgefunden habe, dass es besser ist, den Ausweichbutton zu dürcken, wenn ein Gegner angreift und anschließend den Konterbutton zu drücken, da der Gegner dann noch in der Schlagbewegung ist und man ihn z.B. von der Seite viel leichter treffen kann weil er weniger häufig blockt... auch tödliche Schläge sind so leichter durchführbar. Hat mir schon gefallen, weil man die Kämpfe nicht mehr so führen kann wie in AC1 und bisschen umlernen muss, denn spätestens bei den Gegnern mit schweren Rüstungen ist Ausweichen pflicht (außer man hackt wie ein verrückter mit den versteckten Messer auf diese ein, was bei vielen Gegnern aber oft zu Problemen führen kann, wenn die zusätzlich auf einen einprügeln

).
Nett auch die Idee mit der Villa und der kleinen Stadt die man aufmöbeln und so in regelmässigen Abständen Geld bekommen kann (je besser die Stadt renoviert ist, desto mehr Geld wird in die Kasse gespült). Generell ist das mit dem Geld und den kaufbaren Waffen und Rüstungen eine gute Idee... leider wird das aber ab ca. der Hälfte des Spiels absolut bedeutungslos. Zumindest ging es mir so, dass ich zu dem Zeitpunkt die komplette Stadt renoviert hatte, ein haufen Geld in so ständig in der Kasse landete und ich mir neue Rüstungen, Waffen und Gemälde problemlos leisten konnte, sofern sie verfügbar waren. Wobei das vorher auch kein großes Problem war.
Ok, wie das jetzt ist, wenn man ausschließlich die Hauptmissionen macht und die Nebenmissionen auslässt, weiß ich nicht, aber ich denke mal, die Meisten werden auch die "Sidequests" spielen, da sie 1. recht viel Geld bringen und 2. meist große Laune machen.
Btw. hoffe, dass es in AC3 mehr Assassinengräber gibt, die waren recht gut gemacht. Die Templerverstecke ebenfalls, allerdings blöd, dass man da am Ende nur Geld bekommen hat und nix wichtiges.
Etwas schade fand ich, dass man so selten Desmond spielen konnte... da ist man wohl leider auf die Kritik eingegangen, dass das bei Teil 1 so störend gewesen sein soll, was ich ehrlich gesagt nicht finde. Bei AC2 hätte ich mir sogar gewünscht, dass man nach jeden Kapitel bzw. Sequenz aus dem Animus raus kommt und dann nochmal über das geredet wird, was im letzten Abschnitt passiert ist. Hab' das aber schon bei AC1 nie kapiert, wie man durch solche Zwischensequenzen aus der "historischen Atmosphäre" herausgerissen werden kann... dann müssten einem die "Science-Fiction"-Effekte, wenn man sich in der Vergangenheit befunden hat, auch gestört haben. Gab ja überall so Lichtglimmern bei irgendwelchen Gegenstände, dan diese "Digitaleffekte" wenn sich die Welt neu aufgebaut hat, künstliche Begrenzungen des Spielfeld (Erinnerung noch nicht verfügbar) und zu guter letzt die eher futuristischen Anzeigen... hat mich alles nicht gestört.
Ansonsten, auch wenn mir AC2 sehr gut gefallen hat, ist für AC3 immer noch recht viel Potential nach oben, was man ändern oder anders machen könnte. Hoffe mal, dass sie wieder einen ähnlichen Sprung schaffen, wie von AC1 auf AC3.
Btw. kann mir schon vorstellen, wie die Ereignisse von Brotherhood zustande kommt.
Da sie am Ende von AC2 mit einem Truck zu einer Hütte fahren und Desmond während der Fahrt weiter mit dem Animus rumspielt, wird Brotherhood während der Fart stattfinden... am Ende wird man dann wohl an der Hütte ankommen, wo's dann mit AC3 weiter geht.

Aja, bevor ich es vergesse... glaub ich würde Assassin's Creed II eine
9/10 geben.

Allerdings eine Frechheit, dass in der normalen Fassung Sequenz 12 und 13 fehlen. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei den DLCs ist, aber bei der GotY sind die beiden Sequenzen fest integriert und lassen sich nicht seperat spielen. Auch die drei zusätzlichen Templerverstecke sind ganz normal im Spiel enthalten. Man merkt eigentlich nur, dass es sich wohl um die DLCs handelt, da man für die Sachen keine Gamerscore-Punkte bekommt. Ansonsten alles schön integriert.
