Außerdem gibt's wieder keine Gewährleistung auf die Richtigkeit dieser Anleitung noch übernehme ich Haftung für die Schäden die durch diesen Umbau ggf. entstehen können.
Als Grundlage für diesen Umbau habe ich folgende Anleitung von mmmonkey genommen:
http://www.zen58412.zen.co.uk/mmmonkey/ ... 5060hz.pdf
Des Weiteren bezieht sich dieser Umbau auf Saturnmodelle mit der Motherboardversion VA9. Diese sind primär in den neueren Saturnversionen zu finden (die mit den grauen Buttons). Wobei diese auch ein VA7-Board enthalten können. Der Umbau ansich funktioniert allerdings mit allen Saturnmodellen, nur der Grafikchip kann sich an einer anderen Position befinden.
Jetzt geht's los:
Hier der Saturn der Umgebaut wird:

Als erstes die Oberschale des Gehäuses entfernen, danach sollte es in etwa so aussehen:

Die Konsole sollte in der Reihenfolge Laufwerk, Netzteil, (evtl. An/-Ausschalter danach ausbauen) und anschließend Abdeckblech zerlegt werden.

Bei dem Netzteil müsst ihr ein bisschen stärker ziehen nachdem die drei Schrauben gelösst wurden, da fünf Metallpins, die auf der Hauptplatine angelötet sind in diesem weißen Plastikteil, das man ganz links auf dem Netzteil sieht, stecken.
Am Ende sollte dann die Hauptplatine komplett ausgebaut sein:

Links sieht man übrigens den weißen Stecker mit den Pins auf denen das Netzteil aufsitzt. Weiter oben, neben dem SEGA-Logo kann man auch sehen um welche Motherboardversion es sich handelt. "PC BD SATURN MAIN VA9" --> Hierbei handelt es sich um ein VA9-Board. Allerdings kann es auch sein, dass keine Versionsnummer vorhanden ist. In dem Fall müsst ihr nach dem Grafikchip suchen, wie schon geschrieben, der einzige mit 160 Pins und darüber ist evtl. die Bezeichnung IC14 (muss aber nicht sein). Im Fall von dem VA9-Board ist er direkt unter dem SEGA-Logo auf der Platine.

Hier muss das Beinchen Nr. 79 von der Platine entfernt und angehoben werden. Danach wieder Klebeband darunter befestigen, damit der Pin auch wirklich keinen Kontakt mehr zum Board bekommt und anschließend einen Draht anlöten. Wenn ihr damit fertig seit, sollte das Ganze etwa so aussehen:

Hier unbedingt darauf achten, dass nicht versehentlich eine Brücke gelötet wird. Sollte dies aber dennoch passieren, das Lötzinn ganz vorsichtig mit einer Nadel wegkratzen oder, wenn das nicht möglich ist, nochmal kurz mit dem Lötkolben ran gehen und damit versuchen das Zinn zu entfernen.
Als nächstes wenden wir uns dem Stecker mit den fünf Pins zu. Hier mal ein bisschen unscharfes Bild dazu:

Wenn ihr diesen Stecker gefunden habt müsst ihr das Board umdrehen um die Lötpunkte zu sehen wo dieser Stecker an der Platine festgelötet wurde. Diese sehen so aus:

Dort lötet einfach wie auf dem folgenden Bild zwei Kabel an:

Danach wieder mit Klebeband fixieren:

Diese beiden Kabel werden nun an den linken und rechten Pin des Kippschalters gelötet wie auf dem Foto abgebildet:

Das dritte Kabel, das zuvor an das Beinchen des Grafikchips angebracht wurde, muss jetzt an den mittleren Pin des Kippschalters gelötet werden:

Hierbei wieder aufpassen, dass ich nicht zuviel abisoliert und die Kabel sich dann an den abisolierten Bereichen berühren. Notfalls können die einzelnen Kabel noch einmal mit etwas Klebeband umwickelt werden.
Nachdem die Kabel an den Kippschalter angeschlossen wurden, sollte das Ganze ungefähr so aussehen:

Je nachdem wo ihr den Kippschalter am Gehäuse des Saturns hinhaben wollt varriert die Kabellänge natürlich. Ich habe mich dafür entschieden ihn hinten, neben dem Anschluss für das Stromkabel, anzubringen. Als nächstes ist es ratsam die Kabel mit Klebeband am Motherboard zu fixieren damit sie beim Zusammenbauen nicht im Weg sind und nicht versehentlich von einer Schraube durchbohrt bzw. abgerissen werden. Hier ein Beispiel wie ich die Kabel verlegt habe:

Die drei Kondensatoren links im Bild braucht ihr übrigens nicht beachten, die stammen noch vom Umbau des RGB-Kabels für das SNES.

Wie man auf dem Foto sieht kommen die zwei Kabel die man an der Unterseite der Platine festgelötet hat seitlich auf die Oberseite der Platine. Allerings kann das zu einem Problem werden, wenn man das Board wieder in das Gehäuse einbauen will (Kabel können gequetscht werden). Aus diesem Grunde habe ich das Abdeckblech, das sich unter der Platine befindet bearbeitet und mit einer Beißzange ein Stück entfernt:

Das gleiche habe ich auch mit dieser Plastikerhebung die sich unter dem Blech befindet gemacht:

Markiert euch die Stellen am besten mit einem Stifft, damit ihr nicht zuviel oder zu wenig herausbrecht oder gar an der falschen Stelle.
Ist das gemacht wäre es an der Zeit das Loch für den Kippschalter zu bohren. Im nachfolgenden Bild sehr ihr wie ich es gemacht habe. Allerdings würde ich euch empfehlen den Kippschalter etwas weiter oben bzw. näher an dem Anschluss für den Netzstecker anzubringen. Da ihr, wenn ihr es so macht wie auf meinen Bild, Probleme bekommt mit dem Modulschacht (der Schalter versperrt diesen dann), weswegen ich dann später den Schalter wieder versetzen und ein neues Loch bohren müssen.

Als nächstes habe ich ein Stück vom Abdeckblech, das auf die Platine drauf kommt, entfernt. Hierzu empfiehlt sich eine kleine Metallsäge, oder eine gute Beißzange, obwohl das Blech schon etwas dicker ist. Hatte es Anfangs auch mit einer Beißzange probiert, aber damit nur einen kleinen Teil abzwicken können. Den Rest habe ich dann mit einer Metallsäge abgesägt. Anschließend habe ich das ganze mit einer normalen Zange wieder etwas gerade gebogen und so, dass keine spitzen Kanten auf dem Motherboard aufliegen.

Anschließend habe ich über die zwei Kabel nochmal ein Klebeband geklebt um sie zu schützen bzw. dass sie sich nicht evtl. doch an den z.T. scharfen Kanten aufwetzen. Außerdem habe ich noch die Ränder des Blechs ein wenig abgeklebt:

Ist das Blech dann auf der Platine aufgeschraubt sieht es dann so aus:

Gut, man hätte jetzt auch die zwei Kabel, die von der Unterseite des Boards her kommen, über das Abdeckblech verlegen können und hätte sich so etwas Arbeit gespart, allerdings finde ich, dass es so die saubere/bessere Lösung ist und man die Kabel auch vor dem Netzteil besser schützen kann.
Nachdem wieder alles eingebaut wurde, sollte das Ganze wieder so aussehen:

Sollten die Kabel am Kippschalter etwas auseinandergehen kann man sie nochmal mit Klebeband bzw. Tesa etwas zusammenkleben:

Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, dass ich empfehle den Kippschalter etwas weiter nach oben in Richtung des Netzsteckeranschlusse einzubauen, da er sonst den Modulschacht blockieren könnte.
Nach dem Umbau, und nachdem ich den Schalter versetzt habe, sah' das Ganze dann so aus:

Mit dem kleinen Plastikplättchen (das ein Stück von der Innenwand des Modulschachtest ist, da ich das enfernen musste, weil ich sonst die Oberschale des Gehäuses nicht draufbekommen hätte, aber wenigstens kann ich so jetzt die Kontakte des Kippschalters sehen wenn ich die Klappe runterdrücke.

Ich weis, es gibt möglicherweise optimalere Umbaumethoden, vor allem was das Verlegen der Kabel angeht, aber so wie in der Anleitung beschrieben hat's bei mir ganz gut geklappt.

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Edit:
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Mir ist gerade etwas seltsames aufgefallen. Wenn man die Konsole im 50Hz-Modus startet wird dieser NICHT mehr korrekt dargestellt, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, der Saturn startet in einem Modus der irgendwo zwischen 50 und 60Hz liegt. Schaltet man dann in den 60Hz-Modus wird das Bild zu sehr gestreckt und im Normalfalls fehlt dann etwas vom oberen und unteren Bildschirmrand. Kann auch sein, dass dieses Problem nur den Systembildschirm des Saturn betrifft (Startbildschirm der Konsole, Musikplayer, usw.). Als ich gerade Vergleichsfotos von Cyberia geschossen hab' und die CD aus dem Laufwerk nahm (Konsole schaltet dann zurück in den Musikplayer) ist mir aufgefallen, dass dann anscheinend der 50/60Hz-Modus korrekt angezeigt wird. Allerdings habe ich einen Weg gefunden wie man dieses Problem anscheinend umgehen kann.
Lösung des Problems --> Konsole einfach im 60Hz-Modus starten, dann wird der Stardbildschirm/Musikplayer Vollbildmodus dargestellt und wenn man zurück auf 50Hz-Modus schaltet wird dieser auch richtig angezeigt.
Ich kann nicht sagen ob der Fehler jetzt am Umbau liegt oder ob das ganz normal ist wenn man den 50/60Hz-Mod durchgeführt hat.
Wenn jemand weis woran es liegen könnte, möge er es bitte in diesen Thread schreiben.

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Edit2:
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Hab' jetzt zwei Spiele getestet und anscheinend beeinflusst der Modus mit dem man den Saturn startet nur den Startbildschirm bzw. die Systemoptionen (Musikplayer usw.) des Saturns. Die Spiele ansich laufen im 50- und 60Hz immer gleich, egal ob die Konsole im 50- oder 60Hz-Modus gestartet wird.
Hier mal ein Bildvergleich zwischen 50Hz (links) und 60Hz (rechts) mit Cyberia, einem der wenigen PAL-Spiele die ich habe wo man den 60Hz-Modus sinnvoll nutzen kann:


NTSC-Spiele für den Saturn habe ich leider (noch) nicht zum Testen.