Darkstar One: Broken Alliance

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-Stephan-
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Registriert: 17.07.2010, 10:30

Darkstar One: Broken Alliance

Beitrag von -Stephan- »

So, wie bereits angekündigt, hier das Darkstar One Review :D

Darkstar One dürften einige eventuell noch vom PC kennen, dass Spiel erschien dort bereits 2006. Leider ging der eigentliche Hersteller Ascaron damals insolvent, daher wurde es jetzt von Kalypso Media, welches sich die Rechte aus der Insolvenzmasse sicherte, neu rausgebracht.

Da ich die PC-Version nicht kenne kann ich diesbezüglich nicht viel sagen, die X360 Version soll allerdings so gut wie unverändert sein, nur die Grafik wurde auf HD-Niveau gebracht.

Jetzt aber mal zum Spiel: Darkstar One: BA ist ein klassicher Weltraum-Shooter, ähnlich der Wing Commander/Privateer Reihe. Man spielt einen vordefinierten Helden namens Kayron, der gerade seine Ausbildung absolviert hat. Leider wurde sein Vater kurz davor getötet, so das sich Kayron mit seinem Flugschiff, der Darkstar One, auf den Weg macht, den Mörder seines Vaters zu finden.

So weit, so unspektakulär. Die Story ist recht flach, einige Wendungen, etc. inbegriffen, aber nichts herausragendes. Ganz im Gegenteil, denn die gerenderten Videsequenzen (lt. Verpackung 40 Minuten Gesamtzeit) sind eher eine Bestrafung für die Augen; die Mimik der Charaktere dabei ist grausam, die Qualität ebenso.

Das sollte einen aber nicht davon abhalten, das Universum zu durchkreuzen, denn zu entdecken gibt es viel. Natürlich sind die Menschen nicht allein im Weltall, und auch wenns derzeit recht friedlich zugeht, nach den Jahren des großen Krieges, der nicht sonderlich gut für die Terraner ausging, sind sich die einzelnen Völker (Terraner, Octo, Mortok, Arac, Raptoren und Thul) nach dem großen Krieg nicht wirklich befreundet, so das sich bereits der nächste Konflikt andeutet.

Das soll unseren Helden aber erstmal nicht weiter stören, denn der muss sich erstmal um sein Schiff kümmern. Die Darkstar: One ist anfangs noch ein kümmerliches kleines Schiff, welches aber durch Artekfakte, die überall in den 300 dargestellten Sternensystemen zu finden sind, verbessert werden kann. So wird aus unserem anfangs schwach ausgerüsteten, mit gerade mal einem Laserschuss ausgestatteten Schiff später ein mächtiges Schiff mit mehreren Schussslots, Geschütztürmen, etc. Und gerade das motiviert ungemein, mal will sein Schiff ständig verbessern, so das man sich gern auf die Jagd nach eben diesen Artefakten macht.

Ansonsten gibts natürlich auch noch einiges in der Galaxie abseits der Hauptstory zu tun. Neue Ausrüstung kostest Credits, und die muss man sich ertsmal verdienen. Möglichkeiten gibts genügend: Man kann Missionen an den Stationen annehmen (meist Kopfgeldjäger, Eskortier- und Fracht aufnehmen Missionen), oder man betätigt sich beispielsweise als Händler, geht auf Piratenjagd oder wird einfach selbst einer :D Auch wenns im Endeffekt eigentlich fast immer aufs selbe ausläuft (Gegnerschiffe abschießen), ein gewisser Unterhaltungswert kann nicht abgestritten werden.

So springt man also durchs (grafisch gut dargestellte) Weltall, von Sternensystem zu Sternensystem, immer auf der Suche nach neuen Side- und Hautpquests, versteckten Planetensystemen, etc. Später bekommt auch auch eine Begleiteren, deren Motive zunächst nicht klar sind, zur Seite, die sich dann auch immer mal gern meldet (Schilde sind unten, etc.), bis man dann irgendwann nach knapp 25 in etwa mit der eigentlichen Story durch ist. Wer will kann danach das Weltall noch weiter bereisen, um beispielsweise noch einiges Gamerscores vollzubekommen.

Kommen wir also erstmal zum positiven des Spieles: Das Weltall ist nett dargestellt und durchaus schön anzusehen, die einzelnen Rassen sind ebenfalls gut in Szene gesetzt. Zu tun gibts ebenfalls massig neben der Hauptquest, man ist durchweg beschäftigt, richtige Aussetzer gibt es nicht. Das Aufleveln das eigenen Schiffes ist spaßig und motiviert, das Spiel selbst macht einfach Spaß. Die Steuerung ist ok, auch wenn die Untermenüs ein wenig fummelig sind, aber gut, gibt schlimmeres, Ladezeiten sind dagegen kaum vorhanden. Ob es gut ist das man bei jeder Station Landeerlaubnis einholen muss (später kann man auch den Landecomputer nutzen), muss jeder für sich selbst entscheiden.

Zum den weniger positiven Sachen: Erstmal ist es natürlich irgendwie eine Frechheit, ein Spiel von 2006 nur mit verbesserter Grafik zum Vollpreis rauszubringen, gerade da die PC- Version für 5-6 Euro verkauft wird. Auch wäre eine Überarbeitung der Videosequenzen überaus wirksam gewesen, denn die sind wirklich unter aller Sau. Genau wie die eigentliche Story, die zwar teils ganz nett ist und mit einigen (meist vorhersehbaren) Wendungen bestückt ist, aber allein das Ende geht schon mal gar nicht, da dort alles viel zu schnell geht, man erfährt auch nicht wirklich die Beweggründe wie es dazu kam, was das Ziel war, etc.


So bleibt insgesamt ein wirklich guter Weltraumshooter, in dem es eine Menge zu erleben gibt, der Spaß macht und in dem man einfach gern durch das Weltall fliegt, gerade da Spiele dieser Art in den letzten Jahren verdammt selten geworden sind. Und genau deswegen könnte man Kalypso auch ordentlich anprangern, dass man aufgrund des eh schon guten Grundgerüsts des Spieles nicht noch ein wenig Feintuning betrieben hat; für ein Spiel von 2010 wäre einfach mehr drin gewesen.

Ich würde dem Spiel daher 7,5/10 Punkten geben, für Fans dieses Genres auch eine kleine Kaumempfehlung. Allerdings ist halt wie gesagt der Preis für 50 Euro meiner Meinung nach nicht angemessen, für 20 -25 Euro kann man bedenkenlos zugreifen :)


Der Schwierigkeitsgrad ist übrigens einstellbar, von Stufe 1 - 7 glaube ich. Das Spiel startet standardmäßig mit Stufe 2, die ist vollkommen ok und auch für Gelegenheitsspieler völlig ausreichend.




P.S.: Als kleiner Warnhinweis: Bei mir gabs während des Spieles einen Bug in einer Nebenmission, worauf diese nicht spielbar war, das Spiel frierte jedesmal ein. Derzeit ist mir kein Patch bekannt der dieses Problem beheben könnte, Installation auf Festplatte hilft auch nichts. Das Spiel selbst kann man ohne Problem auch so beenden, ärgerlich ist das trotzdem.

Und direkt noch einer: Darkstar One hat die Angewohnheit, neben dem automatischen Speichern auf der jeweiligen Station, auch während der Missionen zwischen zu speichern. Ansich eine gute Idee, nur sind das jeweils 200 - 500 kb pro Speichergang. Und das Spiel sichert mehrmals in den Missionen und macht dafür einen eigenen auf. Man kann also schon mal mindestens 30 MB einplanen, alternativ muss man relativ viel löschen ;)


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Zuletzt geändert von -Stephan- am 22.08.2010, 09:03, insgesamt 2-mal geändert.
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NegCon
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Beitrag von NegCon »

THX für das Review. Klingt unterm Strich nach einem relativ guten Weltraumshooter. Vor allem das Sammeln von Artefakten zum Aufrüsten des Schiffes stelle ich mir auch recht spaßig vor. Sowas mag ich normalerweise auch recht gerne. :D Das spielt kommt jedenfalls mal auf meine Einkaufslliste... wenn ich es irgendwo mal günstig sehe, wird's gekauft. :)

Ich hoffe, dass vielleicht doch noch ein Bugfix bzw. Patch für das Spiel erscheint. Schon mehr als blöd, wenn man eine Nebenmission deswegen nciht machen kann. :(
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ShadowAngel
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Beitrag von ShadowAngel »

Original von -Stephan-
Leider ging der eigentliche Hersteller Ascaron damals insolvent
Kleine Korrektur: Ascaron hat sich Mitte 2009 aufgelöst. Nicht 2006, die haben nach Darkstar One noch Spiele wie Sacred 2 und Anstoss 2007 veröffentlicht.

Insgesamt gut geschriebenes Review. :)

Die Xbox 360 Version kenne ich nicht, dafür aber die PC Version. Das Spiel erinnert stark an klassische Welttraumspiele, der beste Vergleich ist wirklich das erste WC Privateer.
Ich finde es recht spaßig, auch wenn die Handlung ihre Schwächen aufweist. Ich kann eigentlich nur jedem da jetzt die PC Version empfehlen, da sie eben wesentlich günstiger ist und auch auf älteren PCs gut läuft. Zusätzlich denke ich mal, das die Maus+Tastatur Steuerung wie bei allen First/Third Person Geschichten eigentlich wesentlich optimaler und eingängiger ist, als sich mit einem Gamepad rumzuplagen.
niche
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Beitrag von niche »

Ich war letztes mal total verdutzt weil ich mir das Spiel mal näher ansehen wollte. Einige Tage später war ich beim Kumpel und der einwenig bei seinen PC Games aufgeräumt und gemeint ich sollte mal nachschauen ob ich was davon haben will ( spiele eigentlich nix am PC ausser Dwarf Fortress ^^) Naja hab die Kiste trotzdem mal durchgestöbert und Darkstar One als art Platium-Game gefunden... war ich natürlich verdutzt und hab mich von dem Gedanken es mir mal an zu schauen Abstand genommen.
Gutes Review :ok:

PS: Wenn ich es mal als Schnäppchen sehen sollte, werde ich natürlich zu greifen 8)
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