Wie im anderen Thread erwähnt, habe ich die Demo so ca. eine halbe Stunde gespielt. Bin aktuell auch unschlüssig, ob ich noch weiterspielen soll. Nicht weil sie so schlecht wäre, sondern weil mir die rund 30 Minuten schon gereicht haben um zu wissen, dass mir das Spiel gefallen wird und ich mich nicht weiter spoilern will.
Im fertigen Spiel kann man ja die Story mehrerer Charaktere spielen (erinnert mich ein wenig an Dragon Quest IV), wobei in der Demo nur zwei (eine Tänzerin und ein ehemaliger Ritter) auswählbar sind.
Stilistisch ist das Spiel super, gerade wenn man Retro-Fan ist und auch heute noch Spaß an 16-Bit-jRPGs hat. Technisch hingegen erinnert es mich fast an frühe PSX-jRPGs, wo Bitmap-Charaktere durch mit pixeligen Texturen überzogene 3D-Gebiete streiften, nur dass bei
Project Octopath Traveler alles ganz bewusst so gehalten wurde, dass es wie ein jRPG aus der 16-Bit-Ära mit 3D-Umgebung wirkt. Darüber hinaus bietet das Ganze auch einige nette Lichteffekte.
Positiv überrascht hat mich die musikalische Untermalung der Szenarien inkl. Hintergrundmusik, die eine sehr dichte Atmosphäre erzeugt. Der Demo nach sind wichtige Dialoge komplett mit engl. Sprachausgabe vertont, bei den restlichen Textboxen gibt es zumindest der Reaktion des redenden Charakters entsprechend eine passenden Ausruf. Z.B. ein "What?" wenn die jeweilige Person überrascht ist.
Vom Gameplay her ist das Spiel natürlich wie ein klassisches jRPG, aber soweit ich gespielt habe, wurde auch sehr viel gesprochen bzw. es gab längere In-Game-Zwischensequenzen, was evtl. für eine dichtere Story sprechen könnte. Beim Spielen der Demo hatte ich allerdings den Eindruck, als ob nur wichtige Locations innerhalb des Dorfes betretbar sind. In Häusern, in denen sich Händler befinden, kann man gar nicht reingehen. Stattdessen erscheint gleich das Handelsmenü, wenn man an deren Türe die Aktionstaste drückt. Kann man allerdings auch als Vorteil betrachten. Gespeichert wird bei bestimmten (wenn ich mich irre grün gekleideten) Personen, die sich in Städten oder Dungeons zu befinden scheinen. Die Kämpfe sind klassisch rundenbasierend, wobei man wohl erst den Schild eines Gegners brechen muss um ihn richtigen Schaden zuzufügen, kann aber auch sein, dass ich das etwas falsch verstanden habe. Zumindest waren die Gegner dann immer eine runde betäubt und dann scheint sich ihr Schild regeneriert zu haben. War aber alles ganz nett. Man bekommt auch in jeder Runde spezielle Punkte um mehrfach angreifen zu können, das kann man gleich tun oder die Punkte erst ein paar Runden sammeln um dann in einer Runde mehrfach zuzuschlagen (sofern ich auch das richtig verstanden habe
).
Wie erwähnt, mir hat es bisher sehr gut gefallen, weiß aber nicht, ob ich die Demo, die wohl zwischen 3 und 4 Std. gehen soll, noch weiterspiele, da ich mich nicht spoilern will. Geholt wird das Spiel wohl sowieso. Da die Demo auch ins deutsche übersetzt wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass auch die fertige Fassung mit dt. Text daherkommen wird und wahrscheinlich sogar von Nintendo im Westen vertrieben wird. Bleibt nur zu hoffen, dass es vom Umfang her auch ein vollwertiges jRPG und eine Retail-Fassung erscheinen wird.
Die Switch ist auf jeden Fall die perfekte Plattform für derartige Spiele.
Project Octopath Traveler macht auf mich jetzt schon einen deutlich besseren Eindruck als
I Am Setsuna (das ich btw. bis zum finalen Endboss gespielt habe und es nur durchschnittlich fand) oder das kommende
Lost Sphere.