2D- und 3D-Zeldas trenne ich immer voneinander. Da will ich keinen 3D-Teil über einen 2D-Teil stellen oder umgekehrt, da das für mich immer ein bisschen unterschiedliche Spielerfahrungen sind.
Ich weiß zwar, dass objektiv betrachtet
The Legend of Zelda,
The Legend of Zelda: A Link to the Past und
The Legend of Zelda: Ocarina of Time die bisher wichtigsten Teile der Reihe sind, da Teil 1 das grundlegende Gameplay definiert hat, Teil 3 auf dem SNES das Ganze soweit erweitert hat, wie es noch heute Anwendung findet und das erste Zelda auf dem N64 hat die 3D-Reihe definiert. Ich erkenne auch an, dass OoT damals ein regelrechter Meilenstein war, aber für mich was es 1998 ehrlich gesagt eine Enttäuschung.
Wieso das so ist, kann ich ja mal erklären, hängt aber damit zusammen, wie ich Fan der Reihe wurde.
Zu NES-Zeiten habe ich Teil 1 und 2 sicher zwei- oder dreimal im Spielzeugladen (gehörte zu Vedes Spielwaren btw., den Laden gibt es aber leider seit ca. Ende der 90er nicht mehr
) angespielt (in Kaufhäusern und Supermärkten gab es zu jener Zeit noch keine Konsolen, zumindest nicht hier in meiner Umgebung), gekauft habe ich aber keinen der beiden Teile, weil sie mir immer etwas zu schwer waren. Daher habe ich mir damals auch erst mal nicht ALttP gekauft, als es für SNES erschien. Ich glaube, es war 1994 (oder doch schon '93? ... hmm, ne glaub' '94), da habe ich mir dann
The Legend of Zelda: Link's Awakening zugelegt. Ich weiß zwar nicht mehr den genauen Grund wieso, aber vermutlich weil es neurer war als ALttP und günstiger und ich dann doch irgendwann mal die Reihe ausprobieren wollte.
Soweit ich mich erinnere, war ich dann auch sofort hin und weg von dem Spiel und habe es mehr oder weniger durchgesuchtet. Gleich auf Anhieb alle Herzen gefunden, das Suchspiel zuende gebracht und am Schluss mit 999 Rubine vor dem Bossgegner gestanden... besser kann man's also gar nicht durchspielen und das ohne Lösung (will bei mir was heißen, wenn ich dermaßen gut ohne Hilfe meistere *G*). Bei nächstbester Gelegenheit (wahrscheinlich Geburtstag oder Weihnachten, weiß leider auch hier nicht mehr genau), musste also auch ALttP her. Leider war ich davon dann ein wenig enttäuscht. Zwar war es ein tolles Spiel, das ich auch durchgespielt habe, aber die Motivation wirklich jedes Herzteil und jedes Geheimnis zu finden, blieb irgendwie aus... es hat mich einfach nicht mehr so geflasht wie LA, das nebenbei bemerkt bis heute mein Lieblings-2D-Zelda geblieben ist.
Als dann 1998 endlich das nächste Zelda erschien und im Vorfeld auch noch überall die Mega-Wertungen bekam, war ich natürlich extrem gespannt darauf. Mit der außerst positiven Spielerfahrung des GB-Zeldas im Hinterkopf, war meine Erwartungshaltung dementsprechend gigantisch. Leider folgte dann eine für mich große Enttäuschung. Vorneweg muss noch erwähnen, dass ich zu der Zeit, rein von der technischen Seite her, mit dem N64 generell nicht mehr großartig zufrieden war. 1997 hatte ich mir meinen ersten PC gekauft und ca. ein Jahr später, so Mitte 1998, einen 3D-Beschleuniger besorgt (die erste Voodoo-Generation von 3dfx). Dadurch ist mir auch zum ersten Mal aufgefallen, dass das N64 von der Hardware her einige Definzite hatte. Ich kann mich noch erinnern, als ich das erste Mal die Turok-Demo auf dem PC gespielt habe (die dt. N64-Version besaß ich da schon eine ganze Weile). Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht ... auf PC knackig scharf (was man halt damals so bezeichnete... Voodoo 1 konnte ja nur max. 640x480 *G*) und ohne diese Nebelküche und die Framerate war ein absoluter Traum. Framerate ist ein gutes Stichwort... denn das ist etwas, was mir auch heute noch besonders wichtig ist... wenn ein Spiel spürbar unter 30fps läuft, dann wird's ein Problem für mich, damals wie heute ... wobei ich nicht sagen würde, dass der jeweilige Titel dadurch jetzt unspielbar für mich wird, aber es stört mich einfach. Tja, und dann kam OoT daher, dessen PAL-Version ca. 17fps hatte (die NTSC hatte 20fps, was aber auch nicht viel besser ist). Das war schon das Erste was mich bisschen genervt hat, was ich aber notgedrungen auch noch hätte ignorieren können. Ich weiß auch nicht ob es mit meinem Alter damals zusammenhing oder nicht (ich war 18), aber mir kam OoT im Vergleich zu den früheren Serienteilen so unfassbar kindisch vor. Ich weiß jetzt nicht, wie als Link als Kind jetzt genau sein sollte, aber mir kam es eben so vor, als ob man mit einem 8-jährigen durch ein Dorf, das von lauter anderen 8-jährigen bewohnt wird, rumläuft. Dazu dann das ständige Geschreie und Gestöhne ... brrr fand ich schrecklich. Auch die Gegner waren da nicht viel besser. Diese Deku-Dinger, die einen im Wald mit Nüsse angespuckt haben, die man glaub ich zurückschlagen musste (oder doch mit dem Schild blocken, damit sie zurückfliegen? ... ebenfalls wieder vergessen
) sahen irgendwie zu kindisch bzw. wie Kinder aus. Allerdings glaube ich, dass dieser Eindruck auch der Technik des N64 geschuldet ist. Dort werden ja generll immer große Polygone mit großen Texturflächen verwendet, was vieles einfach "niedlicher" wirken lässt. Nintendo hat ja durch das N64 ein wenig dieses Kinder-Image abbekommen, das ihnen lange Zeit angehaftet ist und sie, so glaube ich, erst in den letzten Jahren etwas abschütteln konnten. Ich habe OoT dann doch eine recht lange Zeit gespielt, aber irgendwann einfach die Lust verloren.
Mitte 2011, als ich mir damals den 3DS geholt habe, habe ich mir auch gleich mit dazu
The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D gekauft, denn dem Spiel wollte ich einfach nochmal die Chance geben. Auf dem 3DS ist die Grafik auch komplett überarbeitet worden und läuft mit sauberen 30fps. Da hat es dann auch mit dem Druchspielen geklappt und hat mir auch recht viel Spaß bereitet. Da ich zu der Zeit aber schon
The Legend of Zelda: Twilight Princess kannte, konnte es mich der geistige Vorgänger aber leider nicht mehr umhauen. Man merkt meiner Meinung nach, trotz grafischer Überarbeitung, dass es ein mittlerweile etwas angestaubtes Spiel ist und es gab ein paar Situationen, die sich nach "nett, habe ich aber schon besser bei Twilight Princess erlebt" anfühlten. Daher halte ich OoT objektiv betrachtet für einen Meilenstein der Reihe, aus subjektiver Sicht gibt es für mich aber deutlich bessere Serienteile, wohl weil mir damals 1998 diese Begeisterung für das Spiel etwas gefehlt hat.
Jetzt aber noch kurz, wieso ich Twilight Prinzess so toll finde ... nach der eher durchwachsenen Erfahrung mit OoT auf dem N64 habe ich Majora's Mask danach auch ausgelassen. Ebenso die zwei GBC-Zeldas von Capcom, da ich zu dem späten Zeitpunkt auch nicht mehr viel interesse an GameBoy-Spiele hatte. Auf
The Legend of Zelda: The Wind Waker habe ich mich hingegen im Vorfeld sehr gefreut, auch der damals teils stark kritisierte Grafikstil hat mir eigentlich gefallen, weil es mich ein wenig an ALttP erinnert hat. Leider wurde ich auch hier wieder etwas enttäuscht. Die Technik an sich stimmte dieses Mal zwar, aber im Vergleich zu OoT (so sehr ich es eben auch kritisiert habe) emfpand ich es eher als Rückschritt. Gerade weil die frei begehbare Welt und Epona gefehlt haben. Das Meer wirkte damals auf mich, als hätte man es nur eingebaut, damit man keine große Oberwelt entwerfen muss. Auch die Sammelaufgaben, die es im Spiel gab, fand ich nervtig. Ein Moment ist mir auch in Erinnerung geblieben, als man
in das im Meer versunkene Schloss kam, wo alle Leute erstarrt waren. Da konnte man dann in der Ferne irgendwo auch das versunkene Hyrule erspähen. Was wäre ich damals gerne dorthin gelaufen und hätte mich dort umgesehen. Leider ging's danach aber wieder zurück aufs Meer.
Später wurde ja in einem Interview auch erwähnt, dass TWW unter großen Zeitdruck entstanden ist und u. a. zwei geplante Dungeons nicht mehr den Weg in das fertige Spiel geschafft haben, weshalb die Dungeon-Anzahl auch deutlich geringer ist als sonst für die Reihe zu diesem Zeitpunkt üblich (die Dungeons wurden später für TP wiederverwendet).
TWW gehört nach wie vor zu den Zelda-Spielen, die ich immer noch nicht durchgespielt habe und daran hat auch die HD-Version für WiiU. Mir fehlt da einfach die Motivation und obwohl das grundlegende Gameplay toll ist, kann ich mich dazu aufraffen es mal ernsthaft in Angriff zu nehmen. Vielleicht irgendwann mal... Das nächste Zelda, das auf den Markt kam, war dann
The Legend of Zelda: The Minish Cap für GBA, das wie die beiden Handheld-Zeldas davor, nicht von Nintendo, sondern von Capcom stammt. Zu der Zeit hatte ich keinen GBA, weshalb ich es später auf dem DS so ca. 2005 herum nachgeholt, aber leider auch nie beendet habe... ähnlich wie bisher die beiden GBC-Teile auf der Virtual Console des 3DS (irgendwas fehlt den Capcom-2D-Zeldas, was die Nintendo-2D-Zeldas haben, kann nur nicht sagen was).
Nachdem ich also langsam die Hoffnung aufgegeben hatte, dass mir jemals ein Zelda auch nur wieder annähernd soviel Spaß machen würde, wie seinerzeit Link's Awakening auf dem GB, kam plötzlich
The Legend of Zelda: Twilight Princess. Anfang Dezember 2006 wurde es zusammen mit der Wii geholt und ich war sofort geflasht. Für mich ist es wie OoT, nur an allen Ecken und Enden viel besser. Wo OoT noch etwas experimentiell war, weil es das erste Zelda seiner Art war und das N64 Nintendos erste 3D-Konsole, wirkte TP für mich endlich als "voll entwickelt". Zudem war es auch das Zelda, das mich richtig zum Fan der Reihe hat werden lassen und auch das Zelda, das mit so richtig für die 3D-Zeldas begeistern konnte. Ich hätte es zwar nicht gedacht, aber selbst auf der WiiU ist diese Begeisterung beim Spielen nach fast neuneinhalb Jahren sofort wieder dagewesen bei der HD-Version. Die Frage ist nur, ob ich es dieses Mal auch zeitlich schaffe, das Spiel komplett durchzuspielen (mit allen Herzteilen und was dazu gehört).
Bei den zwei DS-Zeldas hat es Nintendo aber meiner Meinung nach etwas verbockt. Mit der Touchscreen-Steuerung machte mir das Ganze einfach nicht so viel Spaß wie bei den traditionellen Zeldas, zumal das erste DS-Zelda auch wieder das (für mich) blöde TWW-Setting hatte.
2011 war dann wieder ein gutes Jahr. Nachdem ich Mitte des Jahres schon
The Legend of Zelda: Ocariona of Time 3D endlich auf den 3DS durchgespielt hatte, kam Ende des Jahres dann das offizielle Jubiläums-Zelda (zum 25-järhigen Geburtstag der Reihe) für Wii auf den Markt:
The Legend of Zelda: Skyward Sword. Obwohl es viel Kritik einstecken musste, fand ich das Spiel ebenfalls wieder große klasse. Mit der fehlenden Oberwelt und der fehlenden Epona konnte ich mich hier deutlich mehr anfreunden als seinerzeit bei TWW. Außerdem fand ich es super, wie sich Nintendo bei der Präsentation der Story (vor allem in den Zwischensequenzen) und der Sounduntermalung (endlich richtige Orchestermusik) gesteigert hat. Auch die Steuerung fand ich phantastisch und endlich hat ein Spiel mal vernünftige Verwendung für die Bewegungssteuerung gefunden (abseits zahlreicher "Casual-Games" und Schütteleinlagen bei Jump'n'Runs). Außerdem zeigte als Prequel erstmals die Anfänge von Link und Zelda und wie es dazu kam, dass sie ständig Wiedergeboren werden.
Das nächste Highlight kam dann 2013 in Form von
The Legend of Zelda: A Link Between Worlds für 3DS auf den Markt. Wenn man einmal von den zwei DS-Zeldas absieht, die steuerungstechnisch andere Wege gingen, war dies das erste klassische 2D-Zelda (auch wenn es eigentlich 3D-Grafik benutzte
) seit
The Legend of Zelda: Link's Awakening, das direkt und ausschließlich von Nintendo entwickelt wurde. Dabei handelt es sich in gewisser Weise um eine direkte Fortsetzung zu
The Legend of Zelda: A Link to the Past. Es spielt zwar von der Story irgendwann nach ALttP, ist aber zeitlich offenbar nicht so extrem weit davon entfernt, da sich Hyrule vom Aufbau her noch nicht stark verändert hat... sprich, man übernahm die Weltkarte vom SNES-Zelda und ergänzte und änderte sie leicht. Außerdem wurde dem Spiel noch ein Open-World-Konzept verpasst, mit dem man ab einem gewissen Zeitpunkt, die Dungeons in beliebiger Reihenfolge erledigen konnte, was erstaunlich gut funktionierte. Wie meine beiden Lieblings-Zeldas davor, habe ich auch dieses komplett durchgespielt und alles gefunden sowie erspielt, was es zu finden/erspielen gab. Was ebenfalls für ALbW spricht.
Falls du dir also einen 3DS holst, musst du
The Legend of Zelda: A Link between Worlds auch unbedingt nachholen... genauso wie übrigens auch
Super Mario 3D Land, falls du auf Jump'n'Runs stehst.
Na ja, letztes Jahr ist dann noch
The Legend of Zelda: Majora's Mask 3D erschienen, dass ähnlich wie OoT3D etwas aufgemotzt wurde. Leider ist mir da dann mein defekter New 3DS XL dazwischengekommen und bisher habe ich noch nicht die Muße gefunden, es mal in Angriff zu nehmen. Tja und aktuell habe ich, wie mehrfach erwähnt,
The Legend of Zelda: Twilight Princess HD in Angriff genommen... dieses Mal ungespiegelt.
Ich persönlich freue mich aber schon extrem auf das kommende WiiU-Zelda, das Ende des Jahres erscheinen soll und quasi das Jubiläums-Zelda zum 30. Geburtstag der Reihe ist. Das wenige das bisher gezeigt wurde, lässt aber darauf schließen, dass es wieder ein Hammer-Zelda-Spiel wird... vor allem da mir die letzten beiden 3D-Zeldas auch schon super gefallen haben. Je nachdem, ob NX wirklich Ende des Jahres erscheint und ob es einen Port dafür geben wird, wird es wohl dafür geholt, ansonsten für WiiU. Für mich jetzt schon mit großen Abstand vor allem anderen, DAS Spiel des Jahres!
So aber jetzt reicht's wieder mit dem Labern... der Text ist sowieso schon wieder viel zu lange geworden.