Sofern SGGG es auch schon gespielt hat, kann ich meine bisherigen Erfahrungen zu dem Spiel auch hier schildern, hab's vergangenes Wochenende doch ein paar Std. gespielt. Dann hättest zwei, vielleicht ja auch sehr unterschiedliche, Eindrücke zu dem Spiel:
Setting:
- Das Setting ist eine Mischung aus klassischem RE und Silent Hill. Gameplay von Ersteren, Monster-Design und ein oder zwei andere, Dinge die mir im Spiel begegnet sind von Letzteren.
- Die Story an sich ist interessant, will aber nicht großartig spoilern, nur dass man in einem sehr alten, mittlerweile nicht mehr genutzten, Krankenhaus unterwegs ist, das ähnlich wie das Herrenhaus aus RE1 wirkt und indem in den vergangenen Jahrzehnten offenbar einige Merkwürdigkeiten vorgefallen sind.
Technik:
- Schöne Grafik bei den Räumen und Umgebungen, aber beim Charakterdesign merkt man dann doch, dass die Entwickler wohl ein kleineres Studio sind. Ist aber dennoch auch in diesem Bereich völlig ok.
- Musikalisch ähnlich gestrickt wie RE, gerade die ruhige Musik in den Ruheräumen fällt auf.
Gameplay:
- Die Steuerung mit Analogstick ist sehr gut umgesetzt, besser als bei den klassischen REs, alternativ hat man mittels dem digitalen Steuerkreuz aber auch die klassische "Panzersteuerung", wenn man diese lieber möchte. Sind also zwei unterschiedliche Umsetzungen für die Steuerung. Mit dem Analogstick rennt man, wenn man diesen ganz nach vorne drückt, beim Steuerkreuz muss man, wie früher auch bei RE, zusätzlich noch eine Taste zum Rennen drücken.
- Die Kameraperspektive erinnert an RE:CV. Dadurch, dass es sich hier auch um 3D-Hintergründe handelt (aufgrund der besseren Technik sind diese aber sehr detailliert) gibt es zwar überwiegend feste Kamerawinkel, dennoch kann es Bereiche geben, in denen Kamera ein wenig "mitfährt". Das stört aber genau wie bei RE:CV nicht den alten klassischen RE-Flair.
- Es gibt offenbar keine Item-Begrenzung mehr im Inventar (dafür ist dieses in drei Kategorien eingeteilt: Normale Items, Waffen/Ausrüstung, Dokumente). Demnach gibt es in den "Ruheräumen" (die wieder von ruhiger Musik begleitet werden) keine Truhen.
- Gespeichert wird, ähnlich wie bei RE (auch wenn es da Schreibmaschinenbänder waren), auf Tonbändern, die leider wieder äußerst rar gesät sind. Gefühlt sogar noch rarer als bei den alten REs.
- Die Gegner sind meiner Meinung nach schneller als die in den alten REs, wo es zwar auch flotte Gegner gab, aber man dennoch zu großen Teilen gegen langsam schlurfende Zombies kämpfte. Wahrscheinlich gibt es daher auch die Möglichkeit per Tastendruck einen Schritt zurück zu springen, um einzelnen Schlägen im letzten Moment auszuweichen.
- Munition und Heilgegenstände findet man zwar regelmäßig, sind aber auch relativ schnell verbraucht. Gezielt wird mit Schusswaffen im Übrigen automatisch (auch nach unten), wenn man die Spielfigur grob in die Richtung der Gegner dreht.
- Rätsel, ähnlich wie in RE, gibt es natürlich auch wieder einige, manche einfacher, manche aber auch etwas kniffliger.
Momentanes Fazit:
Ich persönlich habe etwas die Probleme die richtige Balance beim Spielen zu finden. Verwende ich hauptsächlich die Schusswaffen, ist die Munition schnell aufgebraucht, da die Gegner doch einig Schuss wegstecken können, überwiegend im Nahkampf mit Schlagwaffen wird man aber auch recht häufig getroffen, wodurch die Heilmittel rasch knapp werden.
Ich hatte versucht eine Mischung aus beidem zu versuchen. Die Gegner erst zu beschießen, bis sie umfallen und dann schnell hinrennen und mit der Schlagwaffe treffen. Leider rappeln sich die Gegner oft wieder sehr schnell auf (ist wohl von einer Art Zufallsgenerator abhängig, ob sie länger liegen bleiben oder gleich wieder aufstehen) und treffen einen. Auch wenn man mit einem Sprung nach hinten ausweichen will, braucht man natürlich hinter sich den nötige Platz und muss versuchen sich nicht in eine Ecke drängen zu lassen. Bereits am Anfang ist zudem ein Kampf gegen zwei Standard-Gegnern gleichzeitig eine Herausforderung, will man hier nicht zu viel Heilmittel verbrauchen.
Ist die Spielfigur vom Gesundheitszustand in den roten Gefahrenbereich gerutscht, helfen die Heilmittel (die ich zumindest bisher gefunden habe) nicht sonderlich mehr. Man kommt zwar wieder in den mittleren gelben/orangen Bereich, aber es benötigt nur wieder einen Treffen von einem Gegner und man ist wieder im roten Gesundheitszustand und i.d.R. reicht dann nur noch ein weiterer Schlag und man ist erledigt.
In Kombination mit der Tatsache, dass man nur vereinzelt Tonbänder zum speichern findet (und jeweils auch nur immer ein Stück ... wenn ich mich richtig erinnere, konnten es bei den alten REs schon mal 2 oder 3 sein, die man auf einmal fand ... aber korrigiert mich wenn ich mich falsch erinnere).
Mir persönlich kommt Tormented Souls bereits nach kurze Spieldauer, nachdem die ersten Gegner aufgetaucht sind, schon deutlich knackiger vor als die alten REs, welche ich damals entspannter durchgespielt habe. Etwas seltsam finde ich auch die Designentscheidung, das Inventar nicht mehr zu limitieren, dafür aber das Speichersystem beizubehalten. Mir wäre es umgekehrt lieber gewesen, gerade da selbst die Begegnungen mit Standardgegnern u.U. schon recht stressig werden kann.
Aber wer weiß, vielleicht liegt's auch nur an mir und SGGG findet es sogar einfach.
Ich habe das Spiel erst einmal beiseite gelegt, nicht nur wegen den erwähnten Punkten, sondern auch, da ich nicht weiß, ob das ein Titel ist, den ich unbedingt zur Weihnachtszeit spielen möchte. Vielleicht dann doch ein bisschen etwas Fröhlicheres.