Zum Framemaster kann ich leider nichts sagen, da ich keinen besitze.
Panda hat geschrieben:Benutzt ihr einen Converter oder wie genießt ihr eurre Retro-Spiele? Ich überlege mir so einen Framemaster anzuschaffen.
Wie schon ein paar Mal hier im Forum erwähnt, verwende ich für einige Retro-Spiele eine Retrode 2, eine Art USB-Card-Reader für alte Module. Das Gerät an sich unterstützt SNES- und Mega Drive-Module aus allen Regionen und hat Ports um zwei SNES-Gamepads und zwei Mega Drive-Controller anzuschließen. Die Kompatibiltiät mit den Modulen ist sehr hoch. Mir sind beim Super NES eigentlich nur Tales of Phantasia und Star Ocean bekannt, momentan nicht ausgelesen werden können, weil es wohl wegen der Grafikkompression Probleme gibt (sind ja beides 48 MBit-Module, die sonst nicht verwendet wurden), ggf. könnten auch noch Module mit besonderen Spezial-Chips schwierigkeiten bereiten, aber wenn, dann sind das relativ wenig (und es lässt sich im Internet sicher herausfinden welche nicht laufen).
Für die Retrode gibt es auch Zusatzadapter, mit deren Hilfe man auch Spiele für Master System, N64 (inkl. Anschlüsse für zwei N64-Controller) und Game Boy (Color)/Game Boy Advance auslesen kann. Diese Adapter sind aber momentan ausverkauft, ob sie normal nachproduziert werden, hängt davon ab, ob genügend Bauteile aufgetrieben werden können (die Kontaktleisten, die benötigt werden, sind wohl offenbar relativ rar). Sofern man Basteltalent hat und die Bauteile auftreiben kann, kann man sich die Adapter aber auch selbst zusammenbauen... u.a. auch Adapter, die es bislang nicht im Handel gab, die aber von der Retrode-Firmware unterstützt werden (also quasi speziell für "Selbstbauer"), wie etwa Atari 2600, Sega Pico (so eine Lehrnkonsole für Kinder), PC-Engine/Turbografx-16, Virtual Boy, V.Smile (ebenfalls eine Art Lehrkonsole) oder auch Game Gear. Seit einiger Zeit wird auch versucht einen NES-Adapter herzustellen und den evtl. sogar kommerziell zu vertreiben (sofern genügend Bauteile aufgetrieben werden können), aber das könnte noch dauern.
Die Retrode funktioniert so wie ein Kartenleser. Man stöpselt sie an ein USB-fähiges Gerät an und sie wird als Laufwerk erkannt. In diesem Laufwerk wird dann das ROM-File angezeigt und bei ein paar Modulen (SNES, Mega Drive und ich glaube auch beim Master System und Game Boy) auch ein Save-File, sofern eine Batterie zum Speichern im Modul verbaut ist. Das ROM-File ist natürlich nur Read-only, aber das Save-File kann auch beschrieben werden.
Ich persönlich verwende die Retrode immer am PC mit einem Emulator. Rein theoretisch könnte ich das ROM auch auf die Festplatte kopieren, aber ich mache es immer so, dass ich meinen Emulator so konfiguriert habe, dass er das ROM und das Save-File automatisch vom Modul lädt und die Speicherstände auch automatisch zurück aufs Modul schreibt. Das Bild, das der Emulator ausgibt, habe ich so eingestellt, dass es dem TV-Bild ähnelt, das ich früher auf meinem Röhrenfernseher hatte und z. B. bei SNES-Spiele kommt zusammen mit meinen alten Original-Controllern richtiges Retro-Feeling auf. Das beste daran ist, es ist alles legal und man kann auch Fan-Übersetzungen verwenden, wie ich es bei jap. SFC-Spielen mache. Der Emulator lädt das ROM vom Modul und spielt den Patch für die Fan-Übersetzung automatisch mit ein, ohne dass ich das ROM auf die Festplatte kopieren und manuell patchen müsste.
Was für dich evtl. noch interessant ist, mit Hilfe der Retrode und z. B. einem Raspberry Pi lässt sich so eine Retro-Konsole mit HDMI-Anschluss bauen. Da die Retrode, rein theoretisch, an jedes Gerät, das über einen USB-Anschluss verfügt, angeschlossen werden und ohne zusätzliche Treiber ferwendet werden kann, klappt das natürlich bei einem Raspberry Pi auch, für den es auch Emulatoren gibt. Alle Angaben ohne Gewähr, da ich selbst noch nicht probiert habe, Module mittels der Retrode mit einerm Raspberry Pi zu zocken, aber schon mehrfach gelesen, dass das wohl einige Leute tun. Klar, N64-Spiele werden vermutlich nicht so toll drauf laufen, weil dafür die Hardware-Leistung des Raspberry Pi nicht gut genug sein sollte, aber z. B. SNES- und MD-Spiele sollten mit einem Raspberry Pi 3 oder dem deutlich stärkeren (dafür euch teureren) Banana Pi M3 kein Problem sein. Im Internet sollte es aber genügend Infos darüber geben und der eine oder andere User hier im Forum könnte durchaus schon mal einen Emu auf einem Raspberry Pi ausprobiert haben.
Die Bildqualität dürfte vermutlich auch sehr gut sein, da das Bild nativ über HDMI ausgegeben wird und nicht erst über einen Converter kompliziert hochskaliert wird.
Die Retrode 2 ist letztes Jahr von einem dt. Händler neu aufgelegt worden und man erhält sie auch nur dort:
hier klicken. Die offizielle Webseite zur Retrode ist
http://www.retrode.org, dort findet man auch aktuelle Firmware, und es gibt ein Support-Forum (
http://forum.retrode.org).
Bzgl. der Firmware-Updates der Retrode gibt es ein kleines Problem. Die Software, die man dafür benötigt, funktioniert NICHT mit Windows 10. Man kann die Retrode daher nur mit einer niedrigeren Windows-Version updaten, wie Windows 7 oder Windows 8(.1). Die bessere Alternative wäre aber Linux, damit funktionierte es bei mir zuletzt am besten, auch mit MacOS sollte es ähnlich gut funktionieren. Eine Update-Anleitung findet man übrigens auch auf der Retrode-Webseite, wenn's mal soweit wäre.