Vorratsdatenspeicherung

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NegCon
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Vorratsdatenspeicherung

Beitrag von NegCon »

Da das Thema ja schon länger im Inet diskutiert wird, und in nicht einmal einen Tag das Gesetz in Kraft tritt, nehme ich das mal zum Anlass einen extra Thread dafür aufzumachen.

Auf der folgenden Seite gibt es einige Tipps wie man "Datenfrei" durchs Netz kommunizieren kann:

http://www.vorratsdatenspeicherung.de/c ... 7/lang,de/

Besonders interessant fand ich dabei Punkt 2 auf der Liste:
2. Pauschaltarife/Flatrates buchen (Festnetz, Handy, Internetzugang, VoIP)

Anrufe und Verbindungen, die keine zusätzlichen Kosten verursachen, dürfen von den Anbietern nicht protokolliert werden. Pauschaltarife/Flatrates verhindern also von vornherein die Speicherung von Verbindungsdaten. Solche Flatrates werden nicht nur für Internetverbindungen angeboten, sondern auch für Anrufe in das Festnetz, in die Mobilfunknetze usw.
Irgendwie kann ich fast nicht glauben, dass das stimmt. Immerhin dürfte die Mehrheit per Flatrate-Tarif online gehen und durch die kürzlich aufgekommenen Telefon- & Internet-Flatrate-Bundles dürfte das mittlerweile auch auf viele Telefonanschlüsse zutreffen. Hat da evtl. schon jemand von euch etwas darüber gehört?

Ansonsten würde es mich interessieren was ihr generell von dem Ganzen halten.

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Edit:
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Habe gerade was lustiges gefunden:

http://mrl.nyu.edu/~dhowe/trackmenot/

Mit diesem FF-AddOn dürften die genug zum speichern haben. ;)
Zuletzt geändert von NegCon am 31.12.2007, 04:56, insgesamt 2-mal geändert.
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szer0x
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Beitrag von szer0x »

Die Verbindungsdaten werden auch bei einer Flatrate gespeichert - soviel ersteinmal dazu.

Ansonsten finde ich diese Datensammelwut unter dem Deckmantel der Verbrechens- und Terrorbekämpfung einfach nur noch erschreckend. 1984 war vorgestern...wir sind schon deutlich weiter.

Das ganze wird demnächst sicherlich noch viel groteskere Formen annehmen - da darf man sicher sein. RFID & Co. sei Dank. In den USA wird momentan gerade daran gearbeitet die größte Biometrie-Datenbank der Welt aufzubauen, in London kann man sich quasi überhaupt keinen Meter mehr bewegen ohne auf irgendeinem Überwachungsvideo zu landen...schrecklich.

Attentate werden dadurch kaum verhindert - die Täter nutzen öffentliche Terminals, gestohlene Mobiltelefone und diese Daten werden oftmals auch noch professionell verschlüsselt. Außerdem interessiert es einen Selbstmordattentäter im Nachhinein sicherlich nicht ob er auf irgendeinem Überwachungsvideo auftaucht...bis dahin ist die Sache ohnehin schon gelaufen.

Sicherheit ja...aber nicht auf Kosten der Freiheit.

Mal schauen wann man dank der totalen Digitalisierung auch die tägliche Mediennutzung einzelner Personen dazu nutzt um Persönlichkeits- und Verhaltensprofile anzulegen...das wird sicherlich auch noch kommen.
Wenn man sich dann drei Horror-Filme aus der Online-Videothek ausgeliehen hat, landet man wahrscheinlich direkt in der Datenbank der "potentiell gestörtenen Subjekte".

Die Menschen verlieren täglich ein Stückchen mehr Privatsphäre und dann heisst es immer - nicht so schlimm, ich habe nichts zu verbergen und private Daten sind von den Ermittlungen ausgenommen...lächerlich - welche Software kann schon zwischen privaten Daten und weiteren "Nutzdaten" unterscheiden? Gesichtet wird grundsätzlich ersteinmal alles...nur verstehen das die wenigsten Leute.

Ich denke, dass die meisten Menschen einfach zu leichtfertig mit dem Thema umgehen. Das fängt mit irgendwelchen beknackten Kundenrabbarkarten an geht über Gewinnspiele und endet eben bei diesen Überwachungsrichtlinien.
Irgendwann, wenn es dann schon längst zu spät ist, werden dann auch die dümmsten Lemminge merken, dass sie für ihre Privatsphäre vielleicht etwas früher auf die Strasse hätten gehen sollen.

Naja, wie heisst es doch so schön...die Regierung sollte Angst vor dem Volk haben...nicht umgekehrt.
Zuletzt geändert von szer0x am 31.12.2007, 07:38, insgesamt 1-mal geändert.
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