Philip K. Dick's Electric Dreams (Serie)

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NegCon
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Philip K. Dick's Electric Dreams (Serie)

Beitrag von NegCon »

Auf "Philip K. Dick's Electric Dreams" habe ich schon mit Spannung gewartet, seit bekannt gegeben wurde, dass die Serie kommt. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich seit rund 16 Jahren in regelmäßigen Abständen Romane von Philip K. Dick lese, u.a. vor geschätzt 10 Jahren die Kurzgeschichtensammlung "Der unmögliche Planet" und genau auf Kurzgeschichten basiert die Serie. Bei "Philip K. Dick's Electic Dreams" handelt es sich daher auch um eine Anthologie-Serie, ähnlich wie etwar Outer Limits oder Black Mirror. Das heißt, jede Folge - die um die 50 Min. lang sind - stellt eine abgeschlossene Handlung mit eigenen Charakteren, die teils von mehr oder weniger bekannten Darstellern verkörpert werden, dar.

Die erste Staffel umfasst 10 Folgen, wobei die Kurzgeschichten, auf die 9 dieser Episoden basieren, zwischen November 1952 und Ende 1953 geschrieben wurden. Die einzige Ausnahme ("Autofac") entstand im Oktober 1954. Die Drehbücher der Serien sind allerdings keine 1:1-Kopie der Kurzgeschichten, sondern wurden umgeschrieben und an die heutige Zeit angepasst, die Kernthemen sind aber erhalten geblieben, was man der einen oder anderen Folge wohl auch anmerkt, wenn man weiß, dass deren Ursprung in den 50er-Jahren liegt.

Dennoch muss man sagen, dass Philip K. Dick (der auch mit Drogen wie LSD experimentiert haben soll) schon damals recht moderne Themen aufgegriffen hat. In seinen Geschichten geht es häufig um die Frage was real ist und was nicht. Sei es die eigene Existenz/das eigene Bewustsein, die Existens anderer Personen oder das Hinterfragen der Realität und der Welt in der jeweilige Protagonist lebt. Virtuelle Realität, Roboter/Androiden, außerirdische Lebensformen etc. sind daher durchaus Themen, die er in seinen Werken immer wieder aufgegriffen hat und die natürlich u.a. auch in der Serie vorkommen.

Philip K. Dick lieferte übrigens auch die literarische Vorlage für Filme wie Blade Runner (1982), Total Recall (1990 bzw. Neuverfilmung von 2012), Screamers (1995), Impostor (2001), Minority Report (2002), Paycheck (2003), A Scanner Darkly - Der dunkle Schirm (2006), Next (2007), Der Plan (2011) oder auch für die Serie "The Man in the High Castle" (2015). Leider lehnen sich die meisten Filme nur grob an die Vorlage an und die Kernaussage wird teils sogar verdreht (wie in Blade Runner geschehen, da der Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" / "Do Androids Dream of Electric Sheep?" andere Schwerpunkte setzt ... wer will kann eine Beschreibung mancher Unterschiede hier nachlesen). Sein bestes Werk (nach allgemeiner und auch meiner Meinung) "Ubik" wurde hingegen bisher noch nicht verfilmt, aber das ist vielleicht auch gut so, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man daraus einen Film machen könnte, der der Vorlage gerecht wird.

Ein wenig erinnert mich "Philip K. Dick's Electric Dreams" an die Serie "Black Mirror", an der ich momentan auch dran bin. Allerdings hat Electric Dreams einen deutlich stärkeren Science-Fiction-Einschlag der manchmal schon ins "Fantastische" grenzt. Darüber hinaus fällt die Sozialkritik nicht so offensichtlich bzw. zielgerichtet aus wie bei Black Mirror bzw. ist meiner Meinung nach auch nicht immer vorhanden oder deutlich auf allgemeinere Themen gerichtet (wobei wobei ein Autor, der seine Werke hautsächlich in den 50er, 60er und 70er Jahren geschrieben hat, auch z.B. nichts über soziale Netzwerke wissen konnte oder ähnliche Themen, die in Black Mirror kritisch dargestellt wurden).

Dennoch, wer an Serien wie Outer Limit oder Black Mirror gefallen findet, der sollte unbedingt auch "Philip K. Dick's Electric Dreams" nicht verpassen. Die erste Staffel umfasst, wie erwähnt, 10 Folgen mit jeweils einer Laufzeit von ca. 50 Min. und ist seit kurzem z.B. über Amazon Prime kostenlos streambar (im O-Ton und mit dt. Synchronisation). Bin heute damit fertig geworden und fand sie grandios. Interessante, spannende und ziemlich unterschiedliche Geschichten (die, sofern sie auf der Erde angesiedelt sind, i.d.R. in England oder den USA spielen), mit vielen Schauspielern, die ich aus anderen Serien oder Filmen bereits kannte. Ich hoffe, da kommen noch weitere Staffeln, genügend Geschichten würde es auf jeden Fall noch geben. ;)

Hier noch ein Trailer:
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