Anders als die Prime-Reihe, welche zwischen „Metroid“ und „Metroid II: Return of Samus“ angesiedelt ist, findet die Handlung von „Metroid: Other M“ zwischen „Super Metroid“ (Metroid 3) und „Metroid Fusion“ (Metroid 4) statt. Der Planet Zebes wurde zerstört und mit ihm auch sämtliche Weltraumpiraten. Nach der Vernichtung des letzten Metroids, während Samus Arans Kampf gegen Mother Brain, gelten diese als ausgerottet. „Metroid: Other M“ beginnt mit einem Renderintro, indem in einer Flashback-Szene noch einmal der finale Boss-Kampf aus „Super Metroid“ gezeigt wird. Nachdem Samus der Explosion, die den Zebes gesprengt hat, entkommen konnte, kehrte sie auf eine Raumstation zurück, auf der ihr Anzug repariert sowie gereinigt wird und wo sie endlich etwas ausspannen kann. Erholt von den vergangenen Strapazen, macht sich die Kopfgeldjägerin wieder mit ihrem Raumschiff auf dem Weg. Während des Flugs empfängt Samus plötzlich einen Notruf mit dem Codename „Baby‘s Cry“. Dem Signal folgend, erreicht sie schließlich, dem nach seinem Aussehen benannten „Bottle Ship“, einer früheren Terraforming-Kolonie. Nachdem Samus im Hangar gelandet und die ersten Gänge erforscht hat, wird schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt. In den Räumen ist keine Spur von der Besatzung, dafür aber treiben sich überall feindliche Kreaturen herum, die Metroid-Fans äußerst bekannt vorkommen sollten. Es dauert nicht lange, da trifft Samus auf ein Einsatzteam der Galaktischen Föderation, der die Kopfgeldjägerin ebenfalls einmal angehörte. Unter den Teammitgliedern befindet sich neben Anthony Higgs, einem früheren Kameraden von Samus, auch Adam Malkovich, ihr ehemaliger Ausbilder und Vorgesetzter, der bereits in „Metroid Fusion“ Erwähnung fand. Nach einem kurzen Gespräch wird klar, dass auch die Soldaten hier sind, um nach dem Rechten zu sehen. Aran und der Trupp schließen sich zusammen und so steht Samus erneut unter dem Befehl von Adam Malkovich, der seine Teammitglieder sogleich in verschiedene Bereiche schickt um dort nach dem Rechten zu sehen…
Auch die altbekannten Speicherräume sind wieder vorhanden.
Während man in der Prime-Reihe überwiegend in Ego-Perspektive unterwegs war, und lediglich als „Morph Ball“ in eine 3rd-Person-Perspektive umgeschaltet wurde, spielt man Other M überwiegend in einer Außenansicht. Die Darstellung des Spielgeschehens erinnert dabei stark an Spiele wie Ninja Gaiden (kein Wunder, stammt „Metroid: Other M“ auch vom selben Entwickler), Rygar oder auch God of War, mit dem Unterschied, dass man Gegner statt mit Schlagwaffen ausschließlich mit Metroid-typische Schusswaffen bekämpfen kann. Da die Kamera nicht manuell verändert werden kann (in manchen Abschnitten rennt man von der Kamera weg, dann wieder zur Kamera hin oder das Geschehen wird seitlich gezeigt, manchmal ist sie näher dran, manchmal weiter weg, usw.) und das Zielen ansonsten zu schwer wäre, verfügt das Spiel über eine Auto-Aiming-Funktion. Das heißt, man muss sich nur in die Richtung des Gegners drehen, damit Samus den, der der dem Spieler am nächsten steht, automatisch anvisiert. Gesteuert wird ausschließlich mit der WiiRemote, der Nunchuk-Zusatz oder gar der Classic Controller werden nicht unterstützt. Der Controller wird dabei, ähnlich wie das NES-Pad, in einer waagerechten Position gehalten. Mit dem Steuerkreuz bewegt man Samus in die gewünschte Richtung, was manchmal zwar leicht hakelig ist, aber nicht stört oder größere Probleme bereitet. Mittels der 1-Taste wird geschossen (hält man sie gedrückt wird mittels „Charge Beam“ der Schuss aufgeladen) und mit der 2-Taste gesprungen. Drückt man neben dem Steuerkreuz auf „A“ verwandelt sich unsere Heldin in den allseits bekannten „Morph Ball“. Als Ball können mit der 1-Taste die üblichen Bomben, mit denen man z.B. Gitter oder Böden aufsprengt, gelegt werden (nach dem Durchspielen steht auch die Power Bombe zur Verfügung, die aber, ähnlich wie beim Charge Beam, mit gedrückter Taste „aufgeladen“ werden muss) und mit der 2-Taste wird ebenfalls gesprungen, wobei Samus in Kugelform nur einen kleinen Hopser machen kann. Plus- und Minus-Taste dienen dazu die Übersichtskarte aufzurufen, wo sich auch das Optionsmenü usw. finden lässt. Einzig die B-Taste ist mit keiner Funktion belegt. Im Laufe des Spiels gibt es auch ein paar Situationen, indem automatisch auf eine Resident Evil 4/5-artige Kameraperspektive umgeschaltet wird. Das heißt, die Kamera befindet sich relativ nahe hinter Samus in einer „Verfolgerperspektive“. In solchen Sequenzen kann der Spieler außer langsam herumzugehen nichts tun, sie dienen lediglich der Atmosphäre.
Im Sumpfgebiet muss sich Samus als "Morph Ball" durch Röhren in den Baumwipfeln zwängen.
Zwei Soldaten untersuchen eine Trage in einem Labor. Samus beobachtet das Geschehen in einer RE4/5-typischen Perspektive.
Fräulein Aran zieht es auch dieses Mal wieder in frostige Gebiete.
Was die Handlung von „Metroid: Other M“ anbelangt so wird diese anders als in den vorherigen Metroid-Spielen präsentiert. Da es das klassische Scannen, wie in der Prime-Reihe, nicht mehr gibt, muss der Spieler auch nicht mehr mühsam die Gegend abscannen und lange Texte lesen um der Story folgen zu können. Stattdessen gibt es immer wieder kurze Zwischensequenzen, die teilweise aus In-Game-Grafik bestehen, vor allem aber im letzten Drittel und zum Ende hin auch als hübsche Rendervideos präsentiert werden. Vor allem Samus Aran wird hier mehr Charaktertiefe verliehen, da es neben Dialogen mit anderen Charakteren auch oft zu inneren Monologen kommt, in der sich die Kopfgeldjägerin an ihre Vergangenheit erinnert und Informationen über ihr Gefühlsleben preis gibt. Die Sprachausgabe ist im Übrigen in Englisch gehalten, deutsche Untertitel sind aber in der europäischen Fassung des Spiels zuschaltbar.
Trotz leicht verwackeltem Bild erkennt man sehr schön, dass das Spiel grafisch durchaus hübsch anzusehen ist. Links unten wird die nervige "Batterie-Warnanzeige" eingeblendet.
Nach den eher durchwachsenen Reviews zu Samus neustem Abenteuer und den Meldungen über enttäuschenden Verkaufszahlen, gepaart mit den Schleuderpreisen, zu denen das Spiel bereits nach kurzer Zeit verkauft wurde, habe ich eher mit einem durchschnittlichen Titel gerechnet (eigentlich habe ich das Spiel auch nur gekauft, weil es äußerst günstig in einem UK-Shop gab). Zu meiner großen Überraschung entpuppte sich „Metroid: Other M“ aber als eines der besten (Core-)Spiele die ich bislang auf der Wii spielen durfte. Das fängt schon damit an, dass beim Beginn Nintendo-untypisch mit einem spektakulären Render-Intro begrüßt wird, während Samus im Off über die jüngsten Geschehnisse am und kurz nach dem Ende von Super Metroid berichtet. Auch im weiteren Spielverlauf präsentiert sich Other M erfreulich erwachsen. Ich muss gestehen, dass ich nie ein großer Fan der Prime-Reihe war, denn vor allem das nervende Scannen der Umgebung und das ständige Lesen der Texte brachten den Spielfluss deutlich ins Stocken. „Metroid: Other M“ macht die Sache da eindeutig besser. Besonders schön auch, dass es, nachdem man den Spielstand geladen hat, keine weiteren Ladezeiten mehr „in-game“ gibt. Während der gesamten Spielzeit gab es nur eine einzige Stelle, in der das Bild eine Sekunde lang einfror und kurz ein Ladeschriftzug eingeblendet wurde. Im restlichen Spiel wurde das Nachladen neuer Gebiete geschickt verschleiert. Situationen wie in den Prime-Spielen, bei denen man manchmal ein paar Sekunden vor einem Durchgang warten musste, bis dieser sich öffnet, weil der nächste Abschnitt noch geladen wurde, sucht man im neuen Metroid-Abenteuer vergebens. Dass überhaupt ein Ladevorgang stattfindet erkennt man nur daran, dass das Wii-Laufwerk gelegentlich stärker am „Rödeln“ ist als sonst. Technisch kann man sonst auch nicht groß meckern. Tolle grafische Präsentation, spartanische aber atmosphärische Hintergrundmusik, die teilweise auch aus Super Metroid entliehen wurden und eine unkomplizierte, leicht von der Hand gehende Steuerung, kombiniert mit einem moderaten Schwierigkeitsgrad und fairen Rücksetzpunkten. Was will man mehr? Einzig, dass sich „Metroid: Other M“ etwas linearer als seine Vorgänger anfühlt und dass Spiel bei mir nach ca. 10 bis 11 Std. durchgespielt war, verhindern die volle Punktzahl. Wobei ich sicher noch ein paar Stunden investieren werde um alle Extras und Secrets zu finden. Von mir eine definitive Kaufempfehlung!
P.S: Eine Sache gab es aber doch noch, die mich genervt hat. Ich habe ca. ¼ des Spiel mit einer roten Warneinblendung links unten im Bild spielen müssen, da die Batterie im Remote-Controller zuneige ging. Allerdings hat sie dann noch einige Stunden bis zum Durchspielen durchgehalten. Eine kurzer Warnhinweis hätte eigentlich gereicht und keine permanente Anzeige des schwachen Batteriestatus.
Hier noch ein von mir abgefilmtes Video eines Boss-Kampfes, der in der zweiten Hälfte des Spiels vorkommt. Es ist nach dem Kampf auch die im Review besagte Stelle zu sehen, in der das Spiel kurz eine bis zwei Sekunden stoppt weil Nachgeladen wird (die einzige Stelle im ganzen Spiel in der das passiert).
[BBvideo]http://www.youtube.com/watch?v=qQolnZivqyQ[/BBvideo]
Leider war die Bildqualität vom Ausgangsmaterial schon nicht so gut und durch das Konvertieren nach Hochladen bei YouTube wurde es noch einen Tick schlechter. Aber ich denke, man erkennt genug um einen guten Eindruck vom Spiel zu bekommen.
Pro:[BBvideo]http://www.youtube.com/watch?v=qQolnZivqyQ[/BBvideo]
Leider war die Bildqualität vom Ausgangsmaterial schon nicht so gut und durch das Konvertieren nach Hochladen bei YouTube wurde es noch einen Tick schlechter. Aber ich denke, man erkennt genug um einen guten Eindruck vom Spiel zu bekommen.
+ Unkomplizierte Steuerung
+ Interessante Geschichte
+ Sehr wenig Backtracking
+ Hübsche Rendervideos
+ Anspielungen auf frühere Metroid-Spiele
+ Faire Rücksetzpunkte
+ Angenehmer Schwierigkeitsgrad
+ Gute grafische Umsetzung
+ Stabile Framerate
+ Keine Ladezeiten innerhalb des Spiels
+ Viele versteckte Items
+ Nach dem Ende kann weitergespielt werden
Contra:
- Könnte etwas länger sein
- Samus manchmal etwas zu gefühlsduselig
- Waffen erst nach Erlaubnis einsetzbar, was aufgesetzt wirkt
- Permanente Einblendung der Warnanzeige wenn die Batterie der WiiRemote fast leer ist, stört etwas
SEHR GUT (6/7)