Die Kunst des Mordens: Geheimakte FBI

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NegCon
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Die Kunst des Mordens: Geheimakte FBI

Beitrag von NegCon »

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Dieses Mal zur Abwechslung mal kein kleines Review zu einem PC-Spiel. ;) Ich bin ja schon seit den Zeiten von Monkey Island großer Fan von Point’n Click Adventures aber leider ist dieses Genre seit ca. Ende der ’90 nicht mehr ganz so angesagt... zumindest dachte ich das. Letztens habe ich allerdings durch Zufall gemerkt, dann in den vergangenen Jahren doch wieder ein paar dieser Titel erschienen sind. Also habe ich mir einfach mal eines von ihnen besorgt. :)

Bei „Die Kunst des Mordens: Geheimakte FBI“ schlüpft der Spieler in die Rolle der jungen FBI-Agentin Nicole Bonnet die eine Mordserie in New York untersuchen soll, bei der den Opfern mit einem Messer das Herz herausgeschnitten wurde. Viel mehr möchte ich zur Story allerdings nicht verraten. Das Spiel präsentiert sich als ein klassisches Point’n Click-Adventure. Die Hintergründe sind allesamt gerändert, während die Personen aus Polygonen erstellte 3D-Modelle sind. Obwohl das Spiel aus erst Mitte letzten Jahres veröffentlicht wurde, ist es nicht besonders Hardwarehungrig. Selbst auf meinem eher schwachen Notebook konnte ich es ohne Probleme mit 8xAA spielen. Wenn ich mich nicht irre, ist die Auflösung allerdings auch nur auf 1024x768 beschränkt (kein Widescreen-Support), was aber nicht stört oder größ negativ auffällt.
Was die Spielmechanik betrifft, so ist auch hier alles sehr klassisch gehalten. Die Hauptprotagonistin wird mittels Mouse-Klick durch die Gegend gescheucht (bei einem Einfachklick geht sie ganz gemütlich an die ausgewählte stelle, bei einem Doppelklick rennt sie), am unteren Bildschirmrand ist die Inventarübersicht in Form einer Leiste angebracht, in der sämtliche Gegenstände in Bildform angezeigt werden. Rechts daneben kann man einen PDA auswählen, mit dem man Telefonnummern aufnehmen (Nicole Telefoniert öfter mal durch die Gegend ;)), SMS empfängt (Nicole’s Partner Nick schickt z.B. hin und wieder Hinweise) oder auch Fotos machen kann. Ein Icon weiter findet sich eine „Lupe“… ein ziemlich nützliches Feature. Denn klickt man das Symbol an, werden einige Sekunden lang alle Dinge im aktuellen Raum grafisch kenntlich gemacht, mit denen man interagieren kann… so ist es eigentlich fast unmöglich irgendetwas Wichtiges zu übersehen.
Anders als bei den alten LucasArts-Adventures hat man bei „Die Kunst des Mordens: Geheimakte FBI“ nicht eine Fülle von Handlungsmöglichkeiten, sondern im Grunde zur drei Aktionsmöglichkeiten. Mit der Rechten Mouse-Taste kann man Gegenstände untersuchen bzw. anschauen und mit der Linken Mouse-Taste nehmen. Manche Dinge die man ins Inventar aufgenommen hat, müssen dort noch einmal näher angesehen oder mit Links angeklickt werden um ihre Geheimnisse preis zu geben. Außerdem ist es genretypisch möglich bestimmte Objekte miteinander zu kombinieren um bestimmte Situationen zu meistern. Die Rätsel im Spiel sind größtenteils logisch aufgebaut und im Normalfall recht schnell zu lösen. Dadurch, dass die Thematik realistischer ist, als bei anderen Point’n Click-Adventures, fallen auch irgendwelche wahnwitzigen Lösungsmöglichkeiten weg, auf die man so niemals kommen würde.

Fazit: Bei „Die Kunst des Mordens: Geheimakte FBI“ handelt es sich um ein recht hübsches und spannendes Krimi-Adventure das mir durchaus Spaß gemacht hat. Vor allem die eher düstere Stimmung gefiel mir recht gut. Allerdings ist die Anzahl der Locations eher begrenzt (die meisten Örtlichkeiten werden im Spiel mehrfach besucht um irgendwelchen Hinweisen nachzugehen) und man hätte evtl. auch mehr Bewegung in die meist recht starren Ränderbilder einarbeiten können. Die dt. Synchronisation ist auch recht gelungen und an der dt. Übersetzung kann man im Grunde auch nichts aussetzen. Wer nach einem modernen Point’n Click-Adventure sucht, ist hier sicher an der Richtigen Adresse. :) Die Hintergrundmusik erinnerte mich im Übrigen etwas an das erste Resident Evil, außerdem gefällt mir der Charme des Spiels, der irgendwie so ähnlich ist, wie bei den PC-Titeln die in der zweiten Hälfte der 1990er erschienen sind. ;)
Hier noch ein paar Screenshots:
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P.S.: Mittlerweile habe ich auch schon die Fortsetzung, die Anfang dieses Jahres erschienen ist, angefangen. Zu der ich auch ein kleines Review schreiben werde, wenn ich's mal durch habe. :D

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Edit:
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Hab' grad gemerkt, dass ich ja gar keine Wertung vergeben habe... also ich würd evtl. 6-7/10 oder so geben. Zwar jetzt nicht so das Oberhammergame... aber für Point'n Click-Fans, die auch mal auf Krimi-Stories stehen, sicher interessant.

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Edit2:
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Offizielle Homepage zum Spiel ist übrigens hier zu finden: http://www.artofmurdergame.com/index2.html
Zuletzt geändert von NegCon am 14.09.2009, 01:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Metti
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Beitrag von Metti »

Abgesehen von Another Code für DS bzw. Wii kann mich gar nicht mehr an des letzte richtige Adventure erinnern, das ich am PC gespielt habe :) Ich fand Leisure Suit Larry 7 absolut genial, einfach schade dass man die Larry Lizenz inzwischen so versaut hat und nur mehr Dreck bringt. Monkey Island war auch sehr genial, nur irgendwie haben dann Adventures ganz plötzlich komplett an bedeutung verloren.

Aktuell soll ja "The Whispered World" die Referenz sein, hab den Gamestar Test gelesen und war durchaus versucht zuzuschlagen. Aber dann kommt immer die Vernunft, die sagt, dass ich noch genug ungespielte Spiele daheim herumstehen habe :)

Dennoch gutes Review :ok:
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niche
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Beitrag von niche »

Nettes Review Negcon. Ich werd es meiner Frau mal die Tage zeigen, die steht ja auf das Genre :D
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NegCon
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Beitrag von NegCon »

Original von Metti
Abgesehen von Another Code für DS bzw. Wii kann mich gar nicht mehr an des letzte richtige Adventure erinnern, das ich am PC gespielt habe :) Ich fand Leisure Suit Larry 7 absolut genial, einfach schade dass man die Larry Lizenz inzwischen so versaut hat und nur mehr Dreck bringt. Monkey Island war auch sehr genial, nur irgendwie haben dann Adventures ganz plötzlich komplett an bedeutung verloren.

Aktuell soll ja "The Whispered World" die Referenz sein, hab den Gamestar Test gelesen und war durchaus versucht zuzuschlagen. Aber dann kommt immer die Vernunft, die sagt, dass ich noch genug ungespielte Spiele daheim herumstehen habe :)

Dennoch gutes Review :ok:
Ich glaube das "neueste" Spiel des Genres, das ich bis "Die Kunst des Mordens 1" gespielt habe, war damals Runaway 1, als es neu auf PC erschien. Da war mir aber die Story bisschen zu fad, im Vergleich zu den LucasArts-Adventures. Larry hab ich damals mit einem Kumpel zusammen an seinem PC gespielt (damals hatte ich noch keinen)... müsste Teil 2 gewesen sein. War schon recht witzig. Werd die auch irgendwann mal nachholen. :)

Aber stimmt schon, so Ende der '90er bzw. Anfang der 2000er war das Genre plötzlich weg vom Fenster. Von LucasArts kam nach Grim Fandango und Monkey Island 4 auch nicht mehr viel, und die beiden fand ich wegen der blöden Steuerung (solche Games müssen am PC mit der Mouse gespielt werden *G*) immer doof. *G* Aber scheinbar gab's in den letzten Jahren wieder so ein kleines Aufflackern... bin atm auch irgendwie wieder auf dem Point'n Click-Tripp und will auch mal ein paar neuere Titel zocken, die in den letzten Jahren erschienen sind. :)
Original von niche
Nettes Review Negcon. Ich werd es meiner Frau mal die Tage zeigen, die steht ja auf das Genre :D
Das Spiel ist zumindest von den Rätseln her nicht ganz so extrem schwer wie bei manch anderen Genrevertreter. Vor allem weil da keine Fantasyelemente vorhanden sind und die Lösungen der Rätsel eher "realistisch" sind. :)
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